"Kurier Romy" ante portas
© APA / Herbert Pfarrhofer
Erni Mangold.
MARKETING & MEDIA Redaktion 20.04.2022

"Kurier Romy" ante portas

Die "Kurier Platin-Romy" für das Lebenswerk geht heuer an Erni Mangold; durch den Abend führt auch heuer wieder Mr. Romy Andi Knoll.

WIEN. Bei der Kurier Romy-Gala am kommenden Samstag, 23. April 2022 - live zu sehen ab 21.10 Uhr in ORF2 - wird eine der herausragendsten Persönlichkeiten der österreichischen Film- und Bühnengeschichte mit der Platin-Auszeichnung für das Lebenswerk gewürdigt: Erni Mangold, die heuer ihren 95. Geburtstag feierte, erhält vom Kurier die höchste Auszeichnung bei der Romy. Durch den Abend führt Radio- und Fernsehmoderator Andi Knoll.

Mangold wurde dank einer sieben Jahrzehnte umspannenden Theaterkarriere (Debüt: 1946, Bühnenabschied: 2017) und ihrer unverwechselbaren Art (ihre Erinnerungen nannte sie einst “Lassen Sie mich in Ruhe”) zu einer der eigenständigsten Ein-Frau-Institutionen im österreichischen Kulturleben. Sie hat in weit über 100 Film- und Fernsehproduktionen mitgespielt, darunter Karl Hartls „Der Engel mit der Posaune“ (1948), O.W. Fischers „Hanussen“ (1955), Peter Patzaks „Kassbach“ (1979) oder Richard Linklaters „Before Sunrise“ (1995). Die Kammerschauspielerin hat unter anderem auch den Österreichischen Filmpreis (2015), den Großen Schauspielpreis der Diagonale (2016), das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2012) und zu ihrem 80er eine nach ihr benannte Straße in ihrer Heimatgemeinde erhalten und als Lehrerin Generationen von Schauspielerinnen und Schauspielern geprägt.

Andi Knoll moderiert die Romy
Durch die Verleihung führt wieder “Mister Romy” Andi Knoll, mit Unterstützung durch Schauspieler Markus Freistätter, der sich bei der Romy um die Kategorie “Entdeckung” kümmert. Dieser ehemalige “Nachwuchs”-Preis wurde heuer umbenannt und neu gedacht, um auch jene Schauspielerinnen und Schauspieler aufnehmen zu können, die nicht mehr altersmäßig “Nachwuchs” sind, aber durch entscheidende Karriereschritte oder große Erfolge auffallen konnten. “Das ist ein Anliegen der Romy, des Kurier und auch des ORF, Menschen schneller in die erste Reihe zu holen“, sagt Freistätter.

„Die Menschen schalten am Samstagabend ein, damit sie auch mal wieder etwas anderes hören“, sagte Knoll im großen Doppel-Interview mit Freistätter im Kurier am Sonntag zur Frage, wie man für eine Gala wie die Romy in Zeiten der Pandemie und des Krieges den richtigen Tonfall findet. „Davor waren ohnehin die Nachrichten, und es werden Menschen in den Dankesreden darauf Bezug nehmen. Bei all dem, was ich zu sagen habe, werde ich das eher draußen lassen. Man braucht schon auch ein paar Minuten, in denen es nicht um die beiden Hauptthemen geht.“ Die Grätsche zwischen Weltpolitik und Unterhaltung sei beim Song Contest im Mai „noch größer“ als bei der Romy, sagt Knoll – der übrigens „besser fände, wenn die Ukraine nicht gewinnt“, da „das nicht das beste Lied an dem Abend ist. Sinnvolle Solidaritätsbekundungen sind für mich, auf ein Benefizkonzert zu gehen, zu spenden. Aber nicht, dass man für ein Land anruft, weil man damit ein politisches Statement machen will.“

Das von der Romy ausgezeichnete Fernsehen hat zuletzt ein Comeback erlebt: „Das klassische Vollprogramm-Fernsehen, länger schon tot gesagt, feiert gerade Renaissance, Streamingdienste sowieso. So viel ist noch nie produziert worden“, betont der Moderator. Angesprochen auf den Eklat um Will Smith beim Oscar sagt Knoll: „Ich würde mir das genauso gefallen lassen, wie es sich Chris Rock gefallen hat lassen. Das ist das einzige, das man in der Situation machen kann. Zurückhauen geht nicht.“ Mehr von Andi Knoll und Markus Freistätter – über die kürzeste Romy-Dankesrede, die Probleme bei Social Media und die fehlende Romy-Kategorie „Fernsehtiefpunkt des Jahres“ – gibt es auf Romy.at.

Alle Nominierten im Überblick
Die Romy-Jury hat seit 2021 mit Kurier-Kulturchef Georg Leyrer übrigens auch eine neue Leitung und neue Mitglieder bekommen und widmet sich neben den Publikumslieblingen von heute auch verstärkt den Stars von morgen und übermorgen. “Die Romy soll auch in Zukunft jene Menschen vor den Vorhang holen, die etwas ganz Besonderes geschafft haben – nämlich zum Publikumsliebling zu werden“, sagt Georg Leyrer. “Und sie soll auch die Möglichkeit zu Entdeckungen bieten. Wir wollen verstärkt auf jene Menschen hinweisen, die auf dem Sprung zum Publikumsliebling sind – oder das bei speziellen Publikumssegmenten schon geschafft haben, aber noch nicht bei allen. Wir wollen auch jene Schauspielerinnen und Schauspieler beleuchten, die gerade große Karriereschritte getan haben.”

Daher wurde die ehemalige “Nachwuchs”-Kategorie in “Entdeckungen” umbenannt. Künftig können in dieser Kategorie alle jene, egal welchen Alters zum Zug kommen, die im vergangenen Jahr erste, große Rollen, herausragende Darbietungen oder auch eine besonders steil nach oben gerichtete Karrierekurve gezeigt haben. Schauspieler Markus Freistätter begleitet diese Entdeckungen über das ganze Jahr und schlägt der Jury dann Nominierungen vor.

Die Gala in der Hofburg ist nach schwierigen Monaten auch ein Signal der Dankbarkeit an die österreichische und internationale Film- und Fernsehbranche, die gerade in den vergangenen zwei Jahren ihren Stellenwert im Leben der Menschen deutlich gemacht hat. (red)

BEWERTEN SIE DIESEN ARTIKEL

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL