ORF-Medienqualität unter die Lupe genommen
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MARKETING & MEDIA Redaktion 29.05.2020

ORF-Medienqualität unter die Lupe genommen

Der Public Value-Bericht des ORF wird heuer in fünf verschiedenen Heften sowie einem coronabedingt neu eingerichteten Dialogforum präsentiert.

••• Von Christiane Körner

Der jährliche Public Value-Bericht des ORF wurde auch heuer präsentiert. Veröffentlicht wurden die Evaluierungen zur Qualitätssicherung des ORF in fünf verschiedenen Heften, welche das ORF-Angebot in den Bereichen Information, Bildung, Kultur, Österreich und Europa behandeln. Unter dem Motto „So geht Zukunft” analysieren Medien­experten das Programm des ORF. Mit den Informationsheften einher gehen sechs verschiedene Gesprächsrunden, welche ab 26. Mai via OnlineLivestream abgehalten und auf ORF 3 übertragen werden.

Systemrelevanz

„Die ORF-Programme erzeugen öffentlichen Mehrwert für die Gesellschaft in Radio, Fernsehen und Online”, wie der neue ORF-Public Value-Bericht dokumentiert. Diese Funktion ist für die Gesellschaft systemrelevant, besonders in Krisenzeiten, wie sich in den vergangenen Monaten gezeigt hat”, berichtet Alexander Wrabetz, Generaldirektor ORF, über die Veröffentlichungen. Wrabetz nahm zudem auch selbst am ersten Gespräch der Informationsserie rund um den Bericht teil.

Public Value und Corona

Gemeinsam mit Journalistin und Autorin Ingrid Brodnig und Annemarie Toth, Re:think Alliances, eröffnete er die sechsteilige Diskussionsreihe mit dem Thema „Was lernen wir aus der Coronakrise?” „Der ORF hat zahlreiche Programminitiativen gesetzt – in der Information genauso, wie auch in Kultur, Religion, Sport, Unterhaltung und vielen mehr”, so Wrabetz.

„Allein im ersten Monat der Coronakrise hat der ORF im Fernsehen 93 Prozent des Publikums mit Spitzenwerten von bis zu 2,9 Mio. Seherinnen und Sehern erreicht. Die Frage ist nun, welche Erfahrungen wir aus den vergangenen Monaten ziehen”, erzählt Wrabetz über die ver­änderten Bedingungen, die während der Coronakrise Usus wurden.

Qualitäts- und krisengeprüft

„In Krisenzeiten steht die Glaubwürdigkeit der Medien auf dem Prüfstand. So funktioniert auch Public Value im ORF: Konsequente Qualitätssicherung, Einblick in die Realität der Programmproduktion und ein selbstkritischer, öffentlicher Diskurs zur Frage: Wem nützen Medien und wie?”, meint Klaus Unterberger, Leiter ORF Public Value.

Der ORF dokumentiert seine Medienleistung, seinen Wert und den Nutzen für Rundfunkteilnehmer jährlich anhand von fünf Qualitätsdimensionen – den individuellen Wert, den Gesellschaftswert, den Österreichwert, den internationalen Wert und den Unternehmenswert des ORF – sowie 18 Leistungskategorien. Diese sind abgeleitet aus dem ORF-Gesetz, den ORF-Programmrichtlinien, den ORF-Leitlinien sowie den aktuellen Anforderungsbedingungen in Gesellschaft und Medienentwicklung.

„Ritt auf der Rasierklinge”

Im Public Value-Bericht finden sich daher neben Beispielen aus der Medienproduktion des ORF, Zahlen, Daten und Fakten sowie Berichten von ORF-Mitarbeitern auch Statements von Medienwissenschaftern.

So meint etwa Larissa Krainer von der Universität Klagenfurt in „So geht Information im ORF”: „Berichterstattung in Krisenzeiten ist stets von Krisen der Berichterstattung bedroht, Ersteres ist unabdingbar, Letzteres vermeidbar.”
Auch Wolfgang Duchkowitsch von der Universität Wien (in „So geht Bildung im ORF”) nimmt in seinem Statement auf die Krisenzeiten Bezug: „Der Ritt auf der Rasierklinge in Zeiten von Corona ist: Auf der einen Seite nichts zu verharmlosen und auf der anderen Seite das Handeln der Regierung distanziert zu betrachten und, falls notwendig, zu kritisieren.”

Expertengespräche

Medienexperten wie Barbara Blaha, Leiterin Momentum Institut, Mercedes Echerer, Regisseurin, Schauspielerin und Kulturbeirätin ORF III, oder Gerald Heidegger, Chefredakteur ORF.at, finden sich auch in den nächsten Diskussionsrunden des neu eingerichteten ORF Dialogforums rund um den Public-Value-Bericht wieder.

In den Gesprächen widmet sich der ORF der Fragestellung, welche Erfahrungen Medien und insbesondere der ORF aus der Corona-Pandemie ziehen können. Jede Diskussion dauert 30 min und wird via Livestream übertragen.
Die ersten zwei Runden gingen am 26. Mai über die Bühne und sind nun online verfügbar. Am 2. und 9. Juni stehen die Ausgaben drei bis sechs jeweils um 17 und 18 Uhr am Programm. Aufzeichnungen der sechs Dialogforen sind zudem in drei samstäglichen Tranchen auf ORF III zu sehen – am 30. Mai sowie 6. und 20. Juni um jeweils 9 Uhr.
Aufgenommen werden die verschiedenen Auseinandersetzungen unter Einhaltung der Abstandsregelung im ORF RadioKulturhaus, ohne Publikum und mit maximal drei Gästen.
Live zu sehen sind die Runden im Stream auf zukunft.orf.at; dort werden sie auch nachträglich abrufbar sein.

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