ORF-Public-Value-Bericht „Was ist drin?“
© APA/Georg Hochmuth
ORF-Generaldirektor Roland Weißmann
MARKETING & MEDIA Redaktion 04.06.2024

ORF-Public-Value-Bericht „Was ist drin?“

Präsentiert wird der neue Report Im Rahmen eines ORF-DialogForums am 5. Juni 2024 in ORF III.

WIEN. „Was ist drin?“: Der neue Public-Value-Bericht des ORF dokumentiert öffentlich-rechtliche Leistung anhand von 50 Fragen. Antworten stammen u. a. von Bundespräsident Van der Bellen, Armin Wolf, Margit Laufer und Ambra Schuster. Präsentiert wurde der Report im Rahmen eines ORF-DialogForums, in dem ORF-Programmverantwortliche Rede und Antwort standen. Die Diskussionsveranstaltung mit Gabriele Waldner-Pammesberger, Chefredakteurin „Multimediale Fachressorts“/ORF News, Fanny Stapf, „ZIB Zack Mini“ & „Die große Chance“, dem stv. Ö3-Chef Albert Malli und Publikumsrat Univ.-Prof. Mag. DDr. Matthias Karmasin ist am Mittwoch, dem 5. Juni, um 0.10 Uhr in ORF III zu sehen. Die Moderation übernahm Klaus Unterberger, ORF Public Value.

Der neue ORF-Public-Value-Bericht „Was ist drin?“
50 Cent erhält der ORF pro Tag und Haushalt durch den ORF-Beitrag: 50 Fragen und 50 Antworten dokumentieren im neuen Public-Value-Bericht des ORF, wie dieser seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllt. Zahlreiche Video-Statements, wissenschaftliche Texte, Interviews und jede Menge Zahlen, Daten und Fakten ergänzen die Printausgabe auf zukunft.ORF.at.

So legen u. a. etwa Armin Wolf und Margit Laufer dar, wie sie ihre journalistische Unabhängigkeit leben. Peter Filzmaier (Donauuniversität Krems) und  Gisela Reiter (FH Wien der WKW) führen aus, warum man ORF-Information vertrauen kann, und Matthias Karmasin (Universität Klagenfurt) beantwortet, warum man für die Leistungen des ORF bezahlen muss. Ambra Schuster von ORF News befasst sich mit der „next generation“ im ORF und Bundespräsident Alexander Van der Bellen nimmt Stellung zur Frage, wozu es einen österreichischen Rundfunk braucht – und äußert im Interview mit Klaus Unterberger von ORF Public Value dazu einen speziellen Wunsch.

ORF-Generaldirektor Roland Weißmann: „Eine starke, pluralistische Medienlandschaft ist für den sozialen Zusammenhalt und die Identitätsbildung essenziell. Wir, die Qualitätsmedien, fördern den öffentlichen Dialog und bekämpfen die Polarisierung, um die Teilhabe aller Gesellschaftsschichten sicherzustellen und die Vielfalt abzubilden. Angesichts dieser Herausforderungen ist ein starker Österreichischer Rundfunk für das Land und die Gesundheit seiner Demokratie entscheidend. Der ORF ist sich dieser Verantwortung für Public Value bewusst und arbeitet mit seinen mehr als 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern täglich daran, ihr gerecht zu werden und ein ‚ORF für alle‘ zu sein.“

Kaus Unterberger, ORF Public Value: „Qualität behaupten kann jeder, aber das Publikum fordert zu Recht Transparenz: Qualität zu belegen, das ist Aufgabe des Public-Value-Berichts. Ich freue mich über die vielen aussagekräftigen Beiträge im aktuellen Bericht.“

Der Public-Value-Bericht ist Teil der verpflichtenden Qualitätssicherung des ORF und dokumentiert, wie der ORF seinen öffentlich-rechtlichen Auftrag erfüllt.

ORF-DialogForum „Was ist drin?“
Zur Präsentation des neuen ORF-Public-Value-Berichts fand am Dienstag, dem 28. Mai 2024, ein ORF-DialogForum statt. Unter der Leitung von Klaus Unterberger, ORF Public Value, beantworteten die Fragen des Publikums: Gabriele Waldner-Pammesberger, Chefredakteurin „Multimediale Fachressorts“/ORF News, Fanny Stapf, „ZIB Zack Mini“ & „Die große Chance“, der stv. Ö3-Chef Albert Malli und Publikumsrat Univ.-Prof. Mag. DDr. Matthias Karmasin.

Gabriele Waldner-Pammesberger zur Vertrauenswürdigkeit und Unabhängigkeit der ORF-Nachrichten: „Unser Job ist, Fakten zu checken, das haben wir in unserer DNA. Im öffentlich-rechtlichen Rundfunk sind wir besonders sorgfältig, wir sehen uns der Demokratie und der Aufklärung verpflichtet und bieten seriöse, unabhängige und vertrauenswürdige Information. Für essenziell halte ich, dass wir unser Publikum auf Augenhöhe informieren und von einer Haltung des Belehrens wegkommen. Da sind wir auf einem guten Weg, können aber selbstverständlich immer auch besser werden.“

Albert Malli zum öffentlich-rechtlichen Auftrag von Ö3: „Die Unabhängigkeit gilt natürlich auch für uns als Radio mit stündlichen Nachrichten und hoher Reichweite. Wir dürfen aber unser Publikum nicht bekehren. Musik ist bei Ö3 der Träger, um die öffentlich-rechtlichen Inhalte wie Info, Kultur aber auch Unterhaltung unserem Publikum anzubieten. Und Sendungen wie ‚Frag das ganze Land‘, wo über Alltagsfragen leidenschaftlich diskutiert wird, zeigen, dass Ö3 verbindet und das Land ein Stück zusammenhält.“

Kommunikationswissenschafter und ORF-Publikumsrat Matthias Karmasin betonte, dass man stärker zwischen Journalismus und Social Media differenzieren müsse: „Die Autonomie, die Freiheit von politischen und wirtschaftlichen Einflüssen auf die Berichterstattung, ist zentral. Weiters ist es wichtig, transparent zu machen, nach welchen redaktionellen Maßstäben und Kriterien entschieden wird. Das ist ein Hauptunterschied zwischen seriösen journalistischen Medien und sozialen Medien.“ Erstere würden zwar längst nicht alles richtig machen, aber das meiste, was auf sozialen Medien passiere, sei PR, Werbung und Propaganda. „Das ist kein schlechter Journalismus, das ist gar kein Journalismus“, so Karmasin. Öffentlich-rechtlicher Rundfunk hingegen diene in erster Linie dem Publikum und nicht irgendwelchen Partikularinteressen.

Für Fanny Stapf, Journalistin und Moderatorin, gehört Unterhaltung untrennbar zum öffentlich-rechtlichen Auftrag des ORF. Das Streaming-Angebot ORF KIDS würde hier neue Möglichkeiten mit sich bringen: „Wir können vorab sortieren, welche Themen für Kinder in Österreich relevant sind. Auch Unterhaltung ist ein Kinderrecht; junge Menschen haben ein Recht auf Freizeit und Unterhaltung.“ Der ORF müsse im Web präsent sein und alle Lebenswelten abdecken, um die junge Generation zu erreichen und sie nicht zur Gänze an internationale Plattformen zu verlieren. Entscheidend sei jedoch die Machart: „In der Unterhaltung geht es um Authentizität und Nahbarkeit. Unterhaltung funktioniert nur auf Augenhöhe und wenn man sich nicht über andere lustig macht.“ Auch mit einer Ankündigung zu neuen Inhalten im Bereich der Information ließ die Wienerin aufhorchen: „Wir planen Erklärvideos für den Kids-Screen. Solche Angebote funktionieren in allen Altersgruppen, damit kann man auch Generationen zusammenführen.“

Per Video-Zuspielung zeigte sich Bundespräsident Alexander Van der Bellen überzeugt, dass ein öffentlich-rechtlicher Rundfunk eine wichtige Voraussetzung für das Funktionieren von Demokratie sei. Hierfür müsse dieser ausreichend und unabhängig finanziert werden. Zudem dürfe er nicht langweilig werden und Konflikten nicht ausweichen. Er müsse Information und Kommentar strikt voneinander trennen und sehen, was bei der Konkurrenz passiere. In weiteren Zuspielungen informierte „ZIB 2“-Anchor Armin Wolf über die gelebte Unabhängigkeit seiner Redaktion, ORF-Brüssel-Korrespondentin Raffaela Schaidreiter gewährte einen Blick hinter die Kulissen und zeigte, wie ihr beruflicher Alltag aussieht, und Gebärdensprachdolmetsch Delil Yilmaz wiederum gab Einblick in seine Tätigkeit für den ORF. Gefragt nach möglichen Verbesserungen im ORF wünschte sich „ZIB“-TikTok-Moderatorin Ambra Schuster per Video vor allem mehr Formate, die explizit für junge Menschen gedacht und entsprechend aufbereitet sind. „ZIB 2“-Moderatorin Margit Laufer wiederum plädierte dafür, den ORF wieder in Ruhe arbeiten zu lassen und ihn nicht als Spielball der Politik zu betrachten.

Das ORF-DialogForum ist eine Initiative des ORF, um das Gespräch mit seinem Publikum, den österreichischen Institutionen, den Organisationen und Gruppen der Gesellschaft zu beleben.

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