ORF unterstützt sieben neue Kinofilmprojekte mit rund 1,5 Millionen Euro
© APA / KGP Filmproduktion
"Moneyboys" wird zum Hauptgewinner des 43. Filmfestival Max Ophüls Preis.
MARKETING & MEDIA Redaktion 07.02.2022

ORF unterstützt sieben neue Kinofilmprojekte mit rund 1,5 Millionen Euro

Experimentell, tragikomisch, futuristisch und dokumentarisch.

WIEN. „Moneyboys“ als großer Gewinner beim Max Ophüls Preis 2022, „Große Freiheit“ im Rennen um eine Nominierung für den Auslands-Oscar und „Rimini“ mit einer Chance auf den Goldenen Bären – während der ORF mit zahlreichen im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens kofinanzierten Produktionen bereits auf den internationalen Festivalbühnen vertreten ist, ist auch schon wieder der Startschuss für neue Produktionen gefallen. Beim 188. Sitzungstermin der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut, der am Mittwoch, 26. Jänner 2022, stattfand, wurden aus zahlreichen Einreichungen sieben Projekte ausgewählt. Drei Spiel- und vier Dokumentarfilme, darunter ein Innovationsprojekt, werden mit einem maßgeblichen Finanzierungsbeitrag des ORF im Rahmen des Film/Fernseh-Abkommens in der Gesamthöhe von rund 1,5 Mio. € unterstützt.

Tereza Kotyk widmet sich im Drama „Das Auenhaus“ drei Frauen-Generationen zwischen Tschechien und Österreich. In „Der grüne Wellensittich“, einem experimentellen Spielfilmentwurf mit realen Protagonistinnen und Protagonisten, verweben Autorin Elsa Kremser und Autor Levin Peter dokumentarische Herangehensweise mit inszenatorischer Gestaltung. Nach dem großen Erfolg von „Die beste aller Welten“ taucht Adrian Goiginger mit seinem Protagonisten „Rickal“ – dargestellt von David Öllerer alias Voodoo Jürgens – in der gleichnamigen Tragikomödie in die Austropop-Szene ein.

Im Dokumentarfilm „Funkstille“ sprechen mehrere Generationen einer evangelisch-methodistischen Familie erstmals miteinander über ihren Glauben. Die Doku „Vista Mare“ wirft einen Blick hinter die Kulissen des beliebtesten Urlaubsziels der Österreicherinnen und Österreicher, der Adria. „2050 – The End Of The Line“ dokumentiert das Leben der letzten Fischer und Fischerinnen rund um die und in einer Welt, in der die Globalisierung des Fischfangs zum Alltag geworden ist. Der Dokumentar- und Innovationsfilm „Lost Paradise“ widmet sich der Trauma-Verarbeitung der Opfer nach der verheerenden Explosion im Hafen von Beirut.

Die vom ORF kofinanzierten Projekte der 188. Sitzung der Gemeinsamen Kommission von ORF und Österreichischem Filminstitut im Detail:

"Das Auenhaus"
Spielfilm (Drama)
Buch und Regie: Tereza Kotyk
Produktion: Plan C Filmproduktion
Mit u. a. Jeanne Werner, Susanne Michel und Anton von Lucke
Ein stattliches Haus in Mähren, das Auenhaus, verbindet symbolhaft die Leben dreier Frauengenerationen einer Familie. Als sich Hannah, die Jüngste und aufgewachsen in Wien, auf die Reise zum Auenhaus ihrer Großmutter Victoria macht, tritt sie vergangene Ereignisse von Verlust und Vertreibung los. Können Hannah und ihre Mutter Miriam gemeinsam die Mauer des Schweigens durchbrechen und zu einem neuen Anfang finden? Eine Geschichte über großen Mut und bedingungslose Liebe.

"Der grüne Wellensittich"
Spielfilm (Drama)
Buch und Regie: Elsa Kremser und Levin Peter
Produktion: Panama Film / Raumzeitfilm
Inhalt: Masha hat einen Selbstmordversuch überlebt, Misha arbeitet in der Leichenhalle. Wäre ihr Suizid geglückt, hätte er ihren Körper für die Obduktion geöffnet. Doch das Leben hält eine andere Wendung bereit – und dies ist die Geschichte ihres gemeinsamen Sommers.

"Rickal"
Spielfilm (Tragikomödie)
Buch und Regie: Adrian Goiginger
Produktion: 2010 Entertainment
Mit u.a. David Öllerer alias Voodoo Jürgens und Agnes Hausmann Inhalt: Erich „Rickal“ Bohacek ist ein strauchelnder Straßen- und Beislmusiker, der sich am Existenzminimum über die Runden kämpft und hofft, mit seinen persönlichen, emotionalen Liedern Erfolg zu haben – sich dabei aber immer wieder selbst im Weg steht. Gleichzeitig versucht er, ein liebevoller Vater für seinen achtjährigen Sohn zu sein, der jedes zweite Wochenende bei ihm ist.

"Funkstille"
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Rebecca Hirneise
Produktion: Ruth Beckermann Film
Die Filmemacherin Rebecca Hirneise bringt mehrere Generationen ihrer evangelisch-methodistischen Familie dazu, erstmals gemeinsam über ihren Glauben zu sprechen. Eine Diskussion kommt in Gang, die ein breites Spektrum von absoluter Bibeltreue bis zu der Freiheit, nicht zu glauben, offenbart.

"Vista Mare"
Dokumentarfilm
Buch: Julia Gutweniger
Regie: Florian Kofler
Produktion: Eutopiafilm
„Vista Mare“ ist ein Film über die Menschen, mit denen wir unseren Urlaub verbringen, ohne es zu merken. Eine dokumentarische Erkundungsreise in den Maschinenraum des adriatischen Massentourismus – ein Blick in die Lebens- und Arbeitswelten derer, die in und von dieser Industrie leben.

"2050 – The End of the Line"
Dokumentarfilm
Buch: Florian Weigensamer
Regie: Florian Weigensamer und Christian Krönes
Produktion: Blackbox Film
Die Globalisierung hat den Fischfang mit voller Wucht erreicht. Die letzten Fischer und Fischerinnen verlieren ihre Lebensgrundlage. Es drohen Hungersnöte und Massenarbeitslosigkeit, Landflucht, sogar Kriege um die letzten Fischbestände. „2050 – The End of the Line“ erzählt Geschichten vom Leben, vom Überleben und vom Sterben ganzer Gesellschaften mit dem Fisch bzw. seinem Verschwinden, die Geschichte der letzten Fischer.

"Lost Paradise"
Dokumentarfilm
Buch und Regie: Nicola von Leffern und Jakob Sauer
Produktion: Nicola von Leffern
Die Opfer der verheerenden Explosion von Beirut verarbeiten ihr Trauma, während sie die anhaltende Wirtschaftskrise immer wieder mit der Frage konfrontiert: Ist das Leben in diesem Land noch lebenswert? (red)

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