Radiotest: ORF baute ab, Privatsender legten zu
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MARKETING & MEDIA Redaktion 03.02.2022

Radiotest: ORF baute ab, Privatsender legten zu

RMS Top Kombi erstmals reichweitenstärkstes Angebot bei 14.49 und damit vor Ö3- Kronehit steigerte sich bei Marktanteilen und Reichweite deutlich.

WIEN. Die Tagesreichweite der österreichischen Radiosender in der Gesamtbevölkerung ist im Vorjahr auf 75,2 Prozent gegenüber 75,7 Prozent 2020 gesunken. Das geht aus den am Donnerstag veröffentlichten Radiotest-Daten für 2021 hervor. Auch die tägliche Hördauer der Österreicherinnen und Österreicher ab zehn Jahren nahm ab. So lief im Schnitt 188 Minuten pro Tag das Radio - acht Minuten kürzer als 2020 (196 Minuten).

Die ORF-Radios bauten hinsichtlich der Gesamttagesreichweite ab (2021: 59,6 Prozent; 2020: 61,6 Prozent), die Privatsender legten zu (2021: 27,7 Prozent; 2020: 26,6 Prozent). Reichweitenstärkster Sender montags bis sonntags ist in der Zielgruppe ab zehn Jahren weiterhin Ö3 mit einer Reichweite von 30,9 Prozent (31,1 Prozent). Der bundesweite Privatkonkurrent Kronehit steigerte sich auf 10,8 Prozent (8,8 Prozent). Die Regionalsender des ORF erreichten österreichweit 27,3 Prozent (29,3 Prozent), die von der RMS vermarkteten Privaten (RMS Top) 26,9 Prozent (25,9 Prozent). Ö1 (10,2 Prozent) sowie FM4 (3,2 Prozent) verloren je 0,3 Prozentpunkte. Der Privatsender 88.6 - so rockt das Leben steigerte sich leicht auf 3,3 Prozent (gegenüber 3,2 Prozent), die Antenne Steiermark kam ebenfalls auf 3,3 Prozent und gewann somit 0,4 Prozentpunkte.

Auch in der werberelevanten Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen verloren die öffentlich-rechtlichen Sender insgesamt an Tagesreichweite. Waren es 2020 noch 51,2 Prozent, so kamen sie im Vorjahr auf 48,9 Prozent. Die Privatradios steigerten sich auf 35,6 Prozent (33,6 Prozent). Ö3 war auch bei den unter 50-Jährigen tagesreichweitenstärkster Radiosender mit 34,6 Prozent, wenngleich der Radiosender Reichweitenverluste verbuchte (36 Prozent). Die RMS-Top-Sender kamen auf 35 Prozent (33,1 Prozent). Die ORF-Regionalen erreichten 12,8 Prozent (14,8 Prozent). Ö1 steigerte sich in der werberelevanten Zielgruppe entgegen dem Trend der ORF-Radios auf 6,2 Prozent (5,7 Prozent). FM4 verlor bei den Jüngeren (4,7 Prozent nach 5,5 Prozent 2020). Kronehit konnte sich markant auf 16,6 Prozent (13,4 Prozent) steigern. Verbesserungen gab es in der werberelevanten Zielgruppe auch für 88.6 - so rockt das Leben (von 4,9 auf 5 Prozent) und die Antenne Steiermark (von 3,2 auf 3,8 Prozent).

Etwas Bewegung gab es bei den Marktanteilen (10+): Jener der ORF-Sender sank von 74 Prozent (2020) auf 72 Prozent (2021), wobei die öffentlich-rechtlichen Regionalsender den Großteil des Rückgangs verantworten. Sie verloren 2 Prozentpunkte und landeten bei 33 Prozent Marktanteil. Damit sind sie weiterhin vor Ö3. Der Radiosender hält stabil bei 30 Prozent. Ö1 verlor leicht (9 Prozent 2020, 8 Prozent 2021), FM4 blieb stabil (2 Prozent). Die Privatsender erzielten gemeinsam 26 Prozent Marktanteil (2020: 24 Prozent), die RMS-Sender 25 Prozent (2020: 24 Prozent). Kronehit als stärkster Privatsender erzielte 8 Prozent Marktanteil und steigerte sich somit um 2 Prozentpunkte gegenüber 2020.

In der jüngeren Zielgruppe (14- bis 49-Jährige) stehen 60 Prozent Marktanteil (2020: 63 Prozent) für die ORF-Radios 38 Prozent (2020: 36 Prozent) für die Privatradios gegenüber. Ö3 blieb mit 39 Prozent Marktanteil in der werberelevanten Zielgruppe (2020: 40 Prozent) weitgehend stabil. Die ORF-Regionalradios kamen auf 15 Prozent (2020: 17 Prozent), Ö1 auf 4 Prozent (stabil) und FM4 auf 3 Prozent (2020: 4 Prozent). Kronehit baute den Marktanteil bei den 14- bis 49-Jährigen stark auf 15 Prozent aus (2020: 11 Prozent). 88.6 - so rockt das Leben kam wie bereits 2020 auf 5 Prozent Marktanteil.

Der Radiotest 2021 basiert auf insgesamt 20.767 telefonisch durchgeführten Interviews und ist repräsentativ für die Bevölkerung ab 10 Jahren. Für das heurige Jahr wird der Radiotest weiterentwickelt. Bis Jahresende werden 24.000 Interviews durchgeführt, wobei auch Online-Interviews erstmals zum Einsatz kommen. Damit sollen jüngere Zielgruppen besser abgebildet werden. (APA)

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