Rückblick VMÖ-Podiumsdiskussion: Marktforschung 2025
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MARKETING & MEDIA Redaktion 30.11.2021

Rückblick VMÖ-Podiumsdiskussion: Marktforschung 2025

Wie wird sich unsere Branche in den Post-Covid-Jahren verändern?

WIEN. Kürzlich trafen sich führende österreichische Marktforscher an der Wirtschaftsuniversität Wien, um die Trends und Entwicklungen in der Branche vor einem Live- und Online-Publikum zu diskutieren. Knapp 40 VMÖ- Mitglieder konnten die Diskussion unter der Leitung des ehemaligen VMÖ-Präsidenten Robert Sobotka (Telemark Marketing) im Hörsaal der Executive Academy unter Einhaltung der 3G-Regel vor Ort mitverfolgen. Um eine internationale Perspektive in die Diskussion einzubringen, wurden vom VMÖ zwei der bekanntesten deutschen Branchengrößen zu dieser Veranstaltung eingeladen.

Frank Knapp ist CIO des renommierten Instituts PSYMA sowie Vorsitzender des Berufsverbandes deutscher Markt- und Sozialforscher (BVM). Hartmut Scheffler war lange Jahre Vorsitzender des Arbeitskreises deutscher Markt- und Sozialforschungsinstitute (ADM) und Geschäftsführer von Kantar Deutschland.

In zwei Diskussionsrunden haben die beiden Gäste mit führenden österreichischen Betriebs- und Instituts-Marktforschern die unmittelbare Zukunft der Branche erörtert.

Die erste Diskussion stand unter dem Titel „Die Zukunft der Betriebsmarktforschung- Do-it-Yourself oder Institutsunterstützung?" Hartmut Scheffler ortet einen internationalen Trend zum DIY der Betriebsmarktforscher. Dieser wird von ihm mit der These "Jede Seite, was sie besonders gut kann: So viel DiY wie möglich, so viel Institut wie nötig!" zusammengefasst. Die österreichischen Betriebsmarktforscher teilen diese These nicht zur Gänze: Alice Flamant (Magenta), Barbara Kastlunger (McDonald’s Österreich) und Hermann Hausenbiegl (Zürich Versicherung Österreich) zeigten sich mit der Zusammenarbeit der österreichischen Institute zufrieden und betonten die Notwendigkeit der Unterstützung durch Institute. Um Betriebsblindheit zu vermeiden, wird man trotz hoch entwickelter DIY-Tools auch weiterhin auf externe Hilfe zurückgreifen.

In der zweiten Diskussionsrunde wurde den Institutsmarktforschern die Frage gestellt „Das Institut der Zukunft – traditionelle Methoden oder neue Geschäftsfelder?" Neben den beiden deutschen Gästen waren Gereon Friederes (marketmind), Thomas Schwabl (Marketagent) sowie Christian Führer (IFQM) am Podium vertreten. Grundsätzlich sind die Institute derzeit nach den Lockdowns mit der geschäftlichen Entwicklung der traditionellen Methoden zufrieden. Schwabl verwies auf den Digitalisierungsschub innerhalb der letzten Monate. Einigkeit herrscht aber, dass bei konstanten oder sogar rückläufigen Budgets für klassische Marktforschung zusätzliche Geschäftsfelder erschlossen werden. Dies können entweder zusätzliche Angebote (z.B. Datenanalyse), neue Zielgruppen als Auftraggeber (z.B. Mittelbetriebe) oder internationale Projekte sein. Diese Möglichkeiten zu erschließen, wird jedoch nicht einfach sein. Frank Knapp ortet in der Branche eine hohe methodische Kompetenz, die sich nicht ausreichend verkaufsaktiv darstellt.

Die Diskussion lieferte viele Ansatzpunkte und Ideen, wie sich die Branche in den nächsten Jahren weiterentwickeln wird. Hartmut Scheffler sprach nach der Veranstaltung von der hohen Kompetenz der österreichischen Kollegen – ein schönes Lob für die heimische Branche.

Beim abschließenden Networking konnten sich die VMÖ- Mitglieder bei Snacks und Getränken nach langer Zeit wieder einmal persönlich austauschen. (red)

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