Schwacher Werbemarkt halbiert RTL-Gewinn
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MARKETING & MEDIA Redaktion 09.08.2023

Schwacher Werbemarkt halbiert RTL-Gewinn

Der Umsatz beim Fernsehkonzern sinkt 5,1 Prozent im ersten Halbjahr - RTL kappt Zielmarken für 2023 bei Erlösen und Gewinn.

LUXEMBURG. Wegen der schwachen TV-Werbemärkte aufgrund der schwachen Konjunktur schraubt der europäische Fernsehkonzern RTL seine Ziele für 2023 herunter. Der Umsatz sank im ersten Halbjahr um 5,1 Prozent auf 3,1 Mrd. Euro, wie die luxemburgische Bertelsmann-Tochter am Dienstag mitteilte. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITA) halbierte sich auf 250 Mio. Euro, der Nettogewinn sackte um etwa 57 Prozent auf 132 Mio. Euro ab.

Wegen des schwachen Starts peilt der Konzern für 2023 nur noch Erlöse von rund 7,0 Mrd. Euro an, nach bisher prognostizierten 7,3 bis 7,4 Mrd. Euro. Der Gewinn (EBITA) dürfte erneut sinken und mit rund 950 Mio. Euro niedriger ausfallen als bisher mit 1,0 bis 1,05 Mrd. Euro erwartet.

Für das zweite Halbjahr erwartet RTL stabile bis leicht wachsende TV-Werbeumsätze. Diese Erlöse waren in den ersten sechs Monaten um 12,5 Prozent auf 1,2 Mrd. Euro gefallen, besonders in Deutschland. Ende 2022 und Anfang 2023 war die deutsche Wirtschaft jeweils geschrumpft und hatte im Frühjahr nur stagniert. Die schwache Konjunktur samt Energiekrise und hoher Inflation sorgt dafür, dass sich Werbekunden zurückhalten.

Das Marktumfeld in der ersten Jahreshälfte sei besonders herausfordernd gewesen, sagte RTL-Chef Thomas Rabe. "Wir sind davon überzeugt, dass wir durch Investitionen über den Konjunktur-Zyklus hinweg unsere Wettbewerbspositionen weiter gestärkt haben, wenn sich die Werbemärkte erholen."

Die Summe der zahlenden Abonnenten der Streaming-Dienste RTL+ in Deutschland und Ungarn sowie Videoland in den Niederlanden stieg um 34,1 Prozent auf 6,0 Mio. Euro. Vor allem wegen Investitionen in das Streaminggeschäft nimmt RTL weniger Gewinn in Kauf. Dieser fällt nun wegen des schwachen Jahresstarts geringer aus als ohnehin erwartet. (APA/Reuters)

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