WIEN. Die deutsche Verlegerin Julia Becker (Funke Mediengruppe) forderte heute in ihrer Keynote bei der Eröffnung des European Publishing Congress 2022 in Wien eine Mehrwertsteuer-Reduktion für Zeitungen. Der Verband Österreichischer Zeitungen (VÖZ) unterstützt diesen Vorschlag ausdrücklich, wie VÖZ-Präsident Markus Mair betont. „Dabei handelt es sich um eine Forderung, die wir als Interessenvertretung der heimischen Zeitungen und Zeitschriften bereits seit vielen Jahren stellen“, so Mair. „Hier lohnt ein Blick über den österreichischen Tellerrand.“ Denn in vielen europäischen Ländern liegt der Mehrwertsteuersatz für Printprodukte bereits deutlich unter zehn Prozent. In Ländern wie Großbritannien oder in Skandinavien entfällt die Mehrwertsteuer für Zeitungen als indirekte Presseförderung sogar ganz, wie der VÖZ-Präsident erläutert.
„Bereits im zweiten Halbjahr 2020 wurde in Österreich die Mehrwertsteuer auf Zeitungen und Magazine im Zuge der Corona-Entlastungsmaßnahmen auf fünf Prozent gesenkt“, erinnert Mair. „Das war ein wesentlicher Konjunkturimpuls und ein richtiger Schritt zur Stärkung redaktioneller Medien. Bedauerlicherweise war diese Maßnahme lediglich zeitlich befristet.“ Insbesondere vor dem Hintergrund der Erfordernisse der digitalen Transformation kann eine dauerhafte Senkung des Mehrwertsteuersatzes ein probates Mittel zur Medienförderung sein, so der VÖZ-Präsident. „Vonseiten des VÖZ werden wir uns auch in Hinblick auf die aktuell in der Bundesregierung verhandelte Neuausrichtung der Presseförderung für diese wirksame Maßnahme einsetzen.“ (red)