Magna: Hohe Kosten durch Fisker-Aus
© APA/AFP Frederic J. Brown
Bei Magna glaubt man nicht mehr an eine Wiederaufnahme der Fisker-Produktion.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 10.05.2024

Magna: Hohe Kosten durch Fisker-Aus

Nach dem Produktionsstopp für Fisker muss der Zulieferer im Bereich „Auftragsbau ganzer Fahrzeuge“ einen Umsatzrückgang von 15 Prozent hinnehmen – insgesamt legten die Erlöse trotzdem zu.

AURORA/GRAZ. Der kanadische Autozulieferer Magna International hat im ersten Quartal des laufenden Jahres mehr Umsatz und Gewinn ausgewiesen. Der Auftragsbau ganzer Fahrzeuge, der in Graz abgewickelt wird, verbuchte allerdings einen Umsatzrückgang um 15 Prozent auf 1,29 Mrd. Euro. Das hat mit dem Aus für den Bau des E-Autos Fisker Ocean zu tun. „Abschreibungen und Restrukturierungskosten“ im Zusammenhang mit Fisker kosteten Magna 296 Mio. Euro, heißt es in einem aktuellen Bericht des Unternehmens.

Auch die Gewinnmarge des Bereichs „Complete Vehicles“ fiel von 3,2 auf 2,0 Prozent. Für das Gesamtjahr erwartet Magna nun aus dem Zusammenbau ganzer Fahrzeuge nur mehr 4,67 bis 4,95 Mrd. Euro Umsatz, statt bis zu 5,51 Mrd. Euro. Auch muss noch eine Vorauszahlung von Fisker von 182 Mio. Euro abgerechnet werden. Magna geht laut aktuellem Ausblick davon aus, dass es keine Montage von Fisker-Fahrzeugen mehr gibt, die Aktionäre werden gewarnt, dass es ein Risiko gebe, dass Fisker nicht weiterbesteht.

Magna hat in Graz vor zehn Tagen den Abbau von 500 Jobs angekündigt. Bereits im Dezember 2023 war bei einer Fertigungslinie von einem Zweischicht- auf einen Einschichtbetrieb umgestellt worden. Damals ging man noch davon aus, dass das nur „temporär“ der Fall sein würde, doch nun bleibt es vorerst weiterhin beim Einschichtbetrieb. Rund 450 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren im Dezember betroffen, nun folgen weitere 500, wobei Magna offenbar noch versucht, einige von ihnen in anderen Bereichen unterzubringen.

Der Umsatz der ganzen Gruppe stieg im ersten Quartal 2024 im Vergleich zur Vorjahresperiode von 10,00 auf 10,28 Mrd. Euro. Besonders stark war das Umsatzwachstum in China (plus 11 Prozent). In Nordamerika gab es zwei Prozent mehr Umsatz, in Europa zwei Prozent weniger. Der operative Gewinn (adjusted EBIT) stieg von 420 auf 438 Mio. Euro. Das Unternehmen hat 125 Mio. Euro an Dividenden ausgeschüttet.

 

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