Wirtschaftsnobelpreis für Konsum-Analysen
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PRIMENEWS Redaktion 12.10.2015

Wirtschaftsnobelpreis für Konsum-Analysen

Der US-Forscher Angus Deaton habe vor allem geholfen, Armut in Entwicklungsländern zu verstehen - Außerdem Methode zum Messen von Nachfrage entwickelt.

Stockholm. Der britisch-amerikanische Forscher Angus Deaton untersucht, wie Verbraucher ticken und wie man Armut messen kann. Dafür bekommt der gebürtige Schotte heuer den Nobelpreis für Wirtschaft. Gewürdigt wird damit seine "Analyse von Konsum, Armut und Wohlfahrt".
Der diesjährige Preis handelt von Konsum im Großen und Kleinen", sagte Göran Hansson, Generalsekretär der Königlichen Schwedischen Akademie der Wissenschaften am Montag in Stockholm. "Um eine Wirtschaftspolitik zu gestalten, die Wohlstand fördert und Armut verringert, müssen wir zuerst individuelle Konsumentscheidungen verstehen. Wie kein anderer hat Angus Deaton dieses Verständnis verbessert."

"Konsum verstehen"

Der 69-jährige Ökonom beschäftigt sich unter anderem mit Fragen der Entwicklungs- und Gesundheitsökonomie und lehrt an der US-Eliteuniversität Princeton. "In den letzten vier, fünf Jahrzehnten hat er unermüdlich daran gearbeitet, Konsum zu verstehen - und damit viele Bereiche der Wirtschaft verändert", sagte Nobel-Juror Per Strömberg der Deutschen Presse-Agentur.
Deaton habe vor allem geholfen, Armut in Entwicklungsländern zu verstehen. Anstatt diese am Einkommen zu messen, habe er sich angesehen, was die Menschen konsumieren. "Und es stellte sich heraus, dass das ein viel besseres Maß für Armut ist", sagte Strömberg. Für seine Studien arbeitete Deaton mit der Weltbank zusammen.

"Nachfrage messen"

Der Nobelpreisträger entwickelte außerdem eine Methode, um die Nachfrage zu messen. Wenn eine Regierung zum Beispiel eine Steuer erhöhen will, kann man damit schätzen, wie die Verbraucher darauf reagieren und wen die Veränderung am härtesten trifft. Zuvor hatten Ökonomen über Jahrzehnte große Probleme gehabt, ein System zu finden, das tatsächlich funktionierte. "Deatons System wird von Ökonomen und politischen Entscheidungsträgern auf der ganzen Welt genutzt", sagte Strömberg. (APA)

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