Ages-Clusteranalysen belegen: Stationärer Handel ist kein Infektionsherd
© medianet/Katharina Schiffl
Handelsverband-Chef Rainer Will.
RETAIL Redaktion 18.03.2021

Ages-Clusteranalysen belegen: Stationärer Handel ist kein Infektionsherd

Geschäftsschließungen haben keinen Einfluss auf das Corona-Infektionsgeschehen.

WIEN. Der Handel ist kein Corona-Hotspot – so interpretieren Handelsverband und Wirtschaftkammer aktuelle AGES-Clusteranalysen, laut denen zuletzt 68% aller Infektionen im Haushalt und 15% in der Freizeit passierten.

"Demgegenüber sieht die Bilanz des stationären Handels mehr als fünf Wochen nach der Wiedereröffnung zumindest in puncto Sicherheit beim Einkaufen erfreulich aus. Die tägliche Praxis zeigt, dass die strengen Hygienemaßnahmen und Sicherheitsauflagen von den Geschäften eingehalten werden, etwa die 20Quadratmeter-pro-Kunde-Regelung. Die Konsumentinnen und Konsumenten halten den Mindestabstand von zwei Metern vorbildlich ein und tragen beim Einkauf eine FFP2-Maske", sagt Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Infektionsrisiko bei der Arbeit im Einzelhandel niedriger als in der Allgemeinbevölkerung
Überdies ist auch das Infektionsrisiko bei der Arbeit im Einzelhandel nicht erhöht, im Gegenteil. Laut einer Studie der deutschen Berufsgenossenschaft für Handel und Warenlogistik (BGHW) sind zwischen Mitte März und Ende Oktober 2020 im deutschen Einzelhandel etwa 0,6% der Beschäftigten am Coronavirus erkrankt. Demgegenüber haben sich laut BGHW im gleichen Zeitraum etwa 0,8% der Allgemeinbevölkerung infiziert. Somit liegt der Anteil der erkrankten Beschäftigten im Einzelhandel sogar unter dem Mittel der entsprechenden Altersgruppe in der Allgemeinbevölkerung.

"Die Zahl der Corona-infizierten Beschäftigten in den österreichischen Handelsbetrieben lag immer weit unter dem nationalen Durchschnitt. Zahlreiche Betriebe mit mehreren Hundert Beschäftigten hatten nicht einen einzigen Corona-Fall zu verzeichnen. Das zeigt, dass die strengen Hygiene- und Sicherheitskonzepte im Handel funktionieren", so Branchensprecher Will.

Geschäftsschließungen haben keinen Einfluss auf das Corona-Infektionsgeschehen
Ähnliche Ergebnisse zeigt auch eine Studie der renommierten US-Eliteuniversität Stanford: Geschäftsschließungen haben de facto keinen Effekt auf das Corona-Infektionsgeschehen. "Wir unterstützen jede sinnvolle Maßnahme mit aller Kraft und haben dies als Partner der Bundesregierung bei der Umsetzung der Hygiene- und Sicherheitskonzepte in der Praxis bewiesen. Die Erstausstattung der Bevölkerung mit Masken, die Einhaltung der Maskenpflicht, der Mindestabstand oder das aktive Besuchermanagement u.a. durch eine maximale Kundenanzahl in den Geschäften – all das wurde vom Handel und seinen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern bestmöglich gelebt", unterstreicht auch Handelsverband-Präsident Stephan Mayer-Heinisch.

Im Gegenzug erwarten sich die heimischen Händler eine rasche, möglichst unbürokratische Beantragung und Auszahlung der zugesagten Hilfen und eine klare, nachvollziehbare Strategie. Nur so können auch sie ihren  Kunden, aber auch den Mitarbeitern Planungssicherheit geben. Der Handelsverband empfiehlt hierfür die zeitnahe Umsetzung des A.I.D. Modells – ein 3-Punkte-Masterplan zur Bewältigung der Coronakrise und zur Rettung bedrohter Unternehmen sowie Arbeitsplätze im österreichischen Handel. (red)

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