••• Von Alexander Haide
WIEN. Manche verbanden mit dem Wort „Coaching” bis vor einigen Jahren vermutlich die Tätigkeiten eines Trainers auf dem Sportplatz. Mittlerweile haben Coachings längst Einzug in die Unternehmenskultur gefunden – egal ob im beruflichen oder privaten Kontext, die Nachfrage steigt.
Druck nimmt zu
Spätestens durch die Pandemie gelangten viele Menschen – ob Führungskräfte oder Mitarbeiter – an ihre psychischen und physischen Grenzen, ortet Judith Girschik, Präsidentin des ICF (International Coach Federation) Austria, den Grund für die massiv gestiegene Nachfrage: „Homeoffice, ständig wechselnde Rahmenbedingungen und die resultierende Unsicherheit wurden als belastend empfunden. Denn die Grenzen zwischen Privatleben und Beruf verschwimmen durch die Digitalisierung und die pandemiebedingte Etablierung von Homeoffice-Lösungen zunehmend. Das führt nicht selten zu der Frage, wie Resilienz unter solchen Bedingungen überhaupt gelingen kann. Vor allem Führungskräfte sehen sich vor großen Herausforderungen.” Viele stünden unter dem Druck, Krisen und gleichzeitig einhergehende Veränderungsmaßnahmen im Unternehmen zu managen. Gleichzeitig seien die Ergebnisse von gezieltem Coaching, etwa durch Evaluationsmechanismen, die Unternehmen für sich entwickelt haben, heute klarer und nachvollziehbarer denn je. Das geschehe beispielsweise durch regelmäßige Feedbackgespräche, Fragebögen und Softfact-Tools, so Girschik
Nachfrage wird steigen
Dass sich der Bedarf an professionellen Coachings in Zukunft verringern könnte, sieht ICF Austria-Präsidentin Girschik nicht – im Gegenteil, die Nachfrage werde noch steigen: „Coaching wird eine immer selbstverständlichere Rolle spielen, sowohl auf unternehmerischer, als auch auf der individuellen, privaten Ebene. Während Coaching bis vor wenigen Jahren der Management-Etage großer Organisationen vorbehalten war, beobachten wir heute eine gewisse Demokratisierung im Coaching. Immer mehr Unternehmen stellen auch ihren Experten und dem mittleren Management gezielt Coaches zur Seite.”