Bitterer Ausblick
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Apotheken und das Marktforschungsunternehmen Iqvia berichten über schwierige erste Monate dieses Jahres.
HEALTH ECONOMY Redaktion 10.05.2024

Bitterer Ausblick

Erste Zahlen aus den Apotheken für das erste Quartal legen den Schluss nahe, dass der Druck steigt.

••• Von Martin Rümmele

WIEN. Während die Politik über die Auswirkungen des EU-Arzneimittelpakets und die Preise von Medikamenten diskutiert, und während die internationalen Pharmakonzerne durch die Bank positive Quartalsergebnisse präsentieren, läuft es bei den heimischen Apotheken nicht ganz so rund. Apotheken und das Marktforschungsunternehmen Iqvia berichten über schwierige erste Monate.

In der aktuellen „Year to Date-Betrachtung” von Iqvia zeigt sich nur ein leichter Anstieg von 0,3% im OTC-Segment (ohne Rezept erhältliche Präparate). Der geschützte Rx-Markt (verschreibungspflichtige Medikamente) steigt im Vergleichszeitraum deutlicher mit 13,4%, während der ungeschützte Rx-Markt um 1,6% sinkt.
Im Monatsvergleich wird es deutlicher: Die patentgeschützten Rx-Produkte weisen im März ein Wachstum von 6,1% auf, während ungeschützte um 9,7% gegenüber dem Vorjahr abnehmen. Der Vergleich des März 2024 mit März 2023 zeige eine überwiegend negative Entwicklung über alle Kategorien des Consumer Health-Marktes, berichtet Iqvia. Der Erkältungsmarkt sinkt um 9,6%, der OTC-Markt exkl. Erkältung weist einen Rückgang von 1,5% auf. Der Patient Care-Markt verzeichnet ein Minus von 5,6%, während der Personal Care-Umsatz marginal um 0,9% zunimmt.

„Ausgaben stagnieren”

Ähnliches hört man auch aus Apotheken. Die kumulierten Verkaufszahlen der größten Apothekengruppe Österreichs ApoLife (112 Apotheken in allen Bundesländern) zeigen keine nennenswert großen Sprünge. In manchen Produktgruppen setzt sich die wertmäßige Schrumpfung der Verkäufe nach dem sehr schwachen Jahr 2023 weiter fort. In einigen der wichtigsten Indikationen stiegen die Ergebnisse nominell nur gedämpft. Rein wertmäßig sind die Verkäufe in einigen wichtigen Kategorien sogar gesunken, meldet ApoLife.

Besonders stark ist der Rückgang bei Produkten zur Gewichtsabnahme mit 13% ausgefallen – ein Trend, der schon seit dem Ende der Coronapandemie anhält, während der die Umsätze dieser Produkte auf ungeahnte Höhen geklettert waren. Martin R. Geisler, Generalsekretär der ApoLife Apothekengruppe, erklärt zu diesem Gesamtbild: „Die Ausgaben für Medikamente stagnieren.”

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