Neue Impfkampagne
© APA/dpa/Christian Charisius
Daten der ECDC zeigen, dass eine hohe Impfrate Spitalsaufenthalte durch Covid-19 um bis zu 44 Prozent reduzieren kann.
HEALTH ECONOMY Redaktion 14.04.2023

Neue Impfkampagne

EU-Gesundheitsbehörde ECDC empfiehlt für Herbst neue Covid-Impfkampagnen, um Spitalsaufenthalte zu verhindern.

••• Von Katrin Grabner

STOCKHOLM/WIEN. Obwohl der Frühling noch nicht einmal richtig begonnen hat, macht sich die EU-Gesundheitsbehörde ECDC schon Gedanken über den Herbst dieses Jahres. Denn auch wenn die Coronapandemie durch das Wegfallen fast aller Maßnahmen bei vielen schon in den Hintergrund gerückt ist, könnte das Virus im Herbst und Winter vor allem für die ältere Bevölkerung wieder zur Gefahr werden.

Hohe Impfrate schützt

Um Spitalsaufenthalte zu reduzieren, empfiehlt die Behörde nun den EU-Ländern, auf neue Covid-Impfkampagnen zu setzen, um die Impfrate im Herbst möglichst hoch zu halten. Eigens erhobene Daten würden zeigen, dass eine hohe Impfrate im Herbst von Personen ab 60 Jahren bis zu 32% der Krankenhauseinweisungen im EU/EWR-Raum verhindern könnte. Bei Menschen über 80 Jahren könnte eine Immunisierungskampagne im Frühjahr 2023 sogar bis zu 44% der auf Covid zurückzuführenden Spitalsaufenthalte vermeiden. Für die Berechnungen seien eine Reihe von Faktoren berücksichtigt worden, darunter die nachlassende Wirksamkeit des Impfstoffs, die in den Auffrischungskampagnen im vergangenen Herbst/Winter adressierten Altersgruppen sowie die epidemiologische Situation im Vorjahr.

Kritik an ÖVP-FPÖ-Koalition

Die ECDC empfiehlt den nationalen Gesundheitsbehörden, unter Berücksichtigung der lokalen epidemiologischen Gegebenheiten die beste Impfstrategie für sich zu finden sowie gezielte Kommunikationsstrategien zu entwickeln, um vor allem Risikogruppen über vertrauenswürdige Kanäle zu erreichen.

Auch in Österreich wurde bereits über das Vorgehen im Herbst gesprochen, wobei das Land Niederösterreich unter der neuen ÖVP-FPÖ-Koalition einen gänzlich anderen Weg gehen möchte – künftig soll nämlich nicht mehr für die Corona-Impfung geworben werden. Der Epidemiologe Gerald Gartlehner bezeichnete dies in der ZIB2 im ORF als „sehr problematisch”. Besonders Ältere und andere Risikogruppen „muss man irgendwie erreichen”, sie bräuchten im Herbst „dringend” eine Auffrischung.

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