Ordensspitäler fordern Geld
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Vertreter der Wiener Ordensspitäler pochen auf Honorierung von Leistungen.
HEALTH ECONOMY Redaktion 05.02.2016

Ordensspitäler fordern Geld

Die Finanzierungsvereinbarung zwischen Stadt Wien und Ordensspitälern läuft Ende des Jahres aus. Ambulanzen sind derzeit unterfinanziert.

WIEN. Die Wiener Ordensspitäler fordern eine Weiterführung der Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt, um die Leistungen der Spitäler auch in Zukunft abzusichern. Manfred Greher, Sprecher der Plattform der acht Wiener Ordensspitäler, kritisiert außerdem die „eklatante Unterfinanzierung“ der Ambulanzen.  Die vierjährige Finanzierungsvereinbarung mit der Stadt läuft Ende 2016 aus. In den anstehenden Verhandlungen wollen die Ordensspitäler eine weitere Vereinbarung für die nächsten vier Jahre erreichen. Besonders wichtig sei die mehrjährige Finanzierungsvereinbarung, um Bauprojekte langfristig planen zu können. Bis 2017 soll etwa das Hartmannspital mit dem Krankenhaus St. Elisabeth zum Franziskus Spital zusammengelegt werden. Um 19 Mio. € wird dafür der OP-Bereich des Hartmannspitals modernisiert. Auch in anderen Spitälern erfolgen Ausbauten, die tagesklinischen Strukturen sollen ebenfalls erweitert werden.

Enormer Wirtschaftsfaktor

Auf den „bedeutenden Wirtschaftsfaktor“ der Ordensspitäler macht Helmut Kern, Leiter des Krankenhauses Barmherzige Brüder, aufmerksam. 4.310 Mitarbeiter wurden im Vorjahr beschäftigt, davon 880 Ärzte und 1.930 Pflegekräfte. Auch ihre Ausbildungsverantwortung würden die Ordensspitäler mit gut 100 Turnusärzten und 70 Studierenden, die das klinisch-praktische Jahr absolvieren, ernst nehmen. Stationär betreuten die Ordensspitäler im Vorjahr 125.730 Patienten – das ist jeder fünfte stationäre Patient in Wien. 31.000 Patienten sind tagesklinisch behandelt worden.

Kritik übte Greher an der mangelnden Finanzierung der Ambulanzen: „Manche unserer Häuser haben überhaupt keine Ambulanzverträge, obwohl sie Ambulanzleistungen erbringen.“ Andere bekämen lediglich „Mini-Pauschalen“ von 10.000 Euro für 30.000 Ambulanzbesuche pro Jahr. Mehr als 280.000 Patienten wurden im vergangenen Jahr in den Ambulanzen behandelt.
Die bundesweit in Vorbereitung befindliche, allgemeine Ambulanzfinanzierung müsse eine ausgewogene Kostendeckung bringen, fordert Greher. (iks)

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