WIEN/CASTELLÓ. Da die Schadstoffemissionen des Straßenverkehrs in ganz Europa zunehmen, müssen Städte sicherstellen, dass ihre Bürger vor den negativen Folgen von Staus, Lärm und Luftverschmutzung geschützt werden. Eine Lösung sind Umweltzonen (Low Emission Zones, LEZ), d. h. ausgewiesene Gebiete in einer Stadt oder einer städtischen Region, in denen die Zufahrt für Fahrzeuge auf der Grundlage ihrer Emissionswerte beschränkt ist. „Umweltzonen können ein wirksamer Hebel sein, um die Verkehrsemissionen deutlich zu senken. In London beispielsweise konnte die CO2-Belastung um 20 Prozent gesenkt werden, während in Mailand eine ähnliche Maßnahme zu einem Rückgang der Feinstaubbelastung um 18 Prozent geführt hat“, erklärt Carolin Treichl, EVP EMENA bei Kapsch TrafficCom.
Im spanischen Castelló wird dieses Konzept nun Realität, da die Stadt mit Kapsch TrafficCom zusammenarbeitet, um eine Umweltzone im Stadtzentrum einzurichten.
Castellós Umweltzone
„Das System in Castelló basiert auf einem Nummernschilderkennungssystem, Sensoren zur Messung der Luftqualität und des Lärmpegels sowie einem Signalsystem zur Information der Benutzer“, erläutert Treichl. „Wir liefern auch die Software für den Betrieb und die Überwachung dieser Systeme und integrieren sie in das Mobilitätsmanagement-Toolkit der Stadt.“
Das System wird in der Lage sein, Kennzeichen von Fahrzeugen zu erkennen und zu überprüfen, ob diese berechtigt sind, in die Zone einzufahren. Dazu werden 45 Zugangspunkte (Gates) via bildgebender Sensorik kontrolliert. Intelligente Kameras detektieren und lesen unter Einhaltung sämtlicher datenschutzrechtlicher Vorgaben die Kennzeichen fahrender Fahrzeuge und klassifizieren die Fahrzeugtypen in Lkw, Busse, Lieferwagen und Nutzfahrzeuge, Pkw, Motorräder und Mopeds.
Die Plattform wird von einer mobilen App unterstützt, die im Google Play Store und im Apple App Store zum Download bereitsteht. Diese App wird die Erstellung und Verwaltung von Zugangsberechtigungen zur LEZ durch Bürger, Unternehmen und andere Gruppen ermöglichen.
Darüber hinaus werden 24 Sensoren zur Messung der Luftverschmutzung und des Lärmpegels an Orten mit hohem Verkehrsaufkommen und an sensiblen Orten, wie Schulen, installiert. Die Daten werden auch in das Mobilitätsmanagementsystem der Stadt einfließen. Zu diesem Zweck wird das derzeitige Managementsystem, das auf der EcoTrafiX™-Suite von Kapsch TrafficCom basiert und den Verkehr in der Stadt steuert und verwaltet, mit neuen Tools und zusätzlichen Informationen aufgerüstet, um die multimodalen Verkehrssteuerungsstrategien zu verbessern.
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