Ausgezeichnetes 3D
© Fabian Gasperl
Scheckübergabe: Florian Frauscher (BMAW), Amelie Groß (RSF), Pinar Frank (Holloid), Peter van Oostrum (Holloid), Anja Juvancic (Holloid), Rudolf Dömötör (WU Gründungszentrum) und Christoph Robinson (RSF).
INDUSTRIAL TECHNOLOGY Helga Krémer 28.10.2022

Ausgezeichnetes 3D

Zum siebenten Mal vergab der Rudolf Sallinger Fonds den Science&Business Award an unternehmerische Forscherinnen und Forscher. Der S&B 2022 ging an Holloid für automatisierte 3D-Mikroskopie.

WIEN. „Es ist mir eine besondere Freude, dem diesjährigen Sieger-Team Holloid den Science&Business Award überreichen zu dürfen. Die zahlreichen herausragenden Einreichungen haben der Jury ihre Arbeit nicht leicht gemacht. Jedes einzelne Projekt der Top-Ten 10 2022 hätte sich den Sieg redlich verdient. Holloid mit seinem Team rund um Peter van Oostrum, Pinar Frank und Marcus Lebensmühlbacher konnten die Jury letzten Endes aber überzeugen“, sagt Amelie Groß, Vorsitzende des Kuratoriums des Rudolf Sallinger Fonds.

Holloid, ein Spin-off der Boku Wien, ermöglicht Produktionsmanagerinnen und -managern automatisierte 3D-Mikroskopie von mikrometergroßen Objekten wie Bakterien, Zellen und Partikeln. Holloid stellt Daten für die Bioprozesskontrolle bereit, indem die Art, Konzentration und der Zustand von Mikroorganismen in der Bioproduktion überwacht wird. Dadurch werden Produktivitätsoptimierung, Qualitäts- und Kontaminationskontrolle ermöglicht und ein Frühwarnsystem zur Reduzierung von Ressourcenverschwendung bereitgestellt.

Sonderpreise für Sisyphus und KinCon biolabs
Neben dem Gesamtsieger der Jury wurden auch die Gewinner der beiden Sonderpreise gekürt. Der Brutkasten-Sonderpreis ging an Sisyphus, ein Projekt zur Entwicklung einer Methode zur besseren Umwandlung von CO2 in nützliche Produkte mit einem neuartigen Katalysator. Als Partner des S&B Awards unterstützt der Brutkasten Sisyphus mit einem Mediavolumen in Höhe von 5.000 €.

Der I.E.C.T. Hermann Hauser Sonderpreis, ein vollfinanzierter Platz in der renommierten Summer School on Entrepreneurship in Wattens, geht an das Spin-off KinCon biolabs, das mit patentierten Biosensoren eine auf Patientenmutationen abgestimmte Lösung anbietet, um die Wirksamkeit von Medikamenten und Therapien zu erhöhen.
„Es freut mich, dass neben dem Gesamtsieger noch zwei Sonderpreise verliehen werden konnten. Jede einzelne der eingereichten Ideen hat jedoch beachtliches Potenzial und ich möchte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ermutigen, an ihrer forschungsbasierten Geschäftsidee dranzubleiben. Denn Wissens- und Technologietransfer aus Universitäten und Forschungseinrichtungen ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunftssicherung von Wirtschaft und Gesellschaft“, so Rudolf Dömötor, Vorsitzender der S&B Award Jury.

Rudolf Sallinger Fonds und Science & Business Award
Der Rudolf Sallinger Fonds setzt sich seit seinem Bestehen 1979 für junge Akademikerinnen und Akademiker ein, stärkt und fördert die mittelständische Wirtschaft und schlägt durch seine Arbeit die Brücke zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. Der Science&Business Award (S&B Award) prämiert frühphasige Kommerzialisierungsideen, die auf einer wissenschaftlichen Leistung beruhen, möchte den Mut zum Unternehmertum fördern und den Gründungsstandort Österreich stärken.
„Die große Anzahl und die Qualität an Einreichungen zeugen davon, dass sich der Science&Business Award zu einer anerkannten Auszeichnung etabliert hat. Wir wollen dadurch nicht nur hervorragende Spin-offs vor den Vorhang holen, sondern auch zur Förderung der Gründungskultur an Österreichs Hochschulen beitragen“, so Vanessa Hochstrasser und Christoph Robinson, Geschäftsführer des Rudolf Sallinger Fonds.

Über den Namensgeber
Rudolf Sallinger gilt als einer der Väter des Balanceaktes zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern, der in Österreich für sozialen Frieden und Wohlstand steht und weit über die Grenzen Österreichs als „Sozialpartnerschaft“ bekannt ist. Wichtigstes Anliegen Sallingers war stets die Stärkung des Mittelstandes, dazu blickte er auch gern über den Tellerrand: Er rief die weltumspannenden Außenhandelsorganisation der Bundeswirtschaftskammer ins Leben. Viele der heutigen Exporterfolge österreichischer Unternehmen sind so direkt oder indirekt dem Einsatz Sallingers für das Exportland Österreich zu verdanken.

1979 initiierte Sallinger selbst die Gründung des Rudolf Sallinger Fonds – wieder ganz im Zeichen des „Blicks über den Tellerrand“. Sallinger wollte damit Forschung und Entwicklung für kleine und mittlere Unternehmen stärken und ausbauen. Eine Aufgabe, der der Rudolf Sallinger Fonds mit der Prämierung von über 400 ausgezeichneten wissenschaftlichen Arbeiten zu mittelstandsrelevanten Themen bis heute treu geblieben ist. (hk)

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