WIEN. Die Plattform Industrie 4.0 Österreich verstärkt die internationale Vernetzung, um mit Expertenwissen aus verschiedenen CEE-Ländern die industrielle Digitalisierung voranzutreiben: Das Projekt CEUP 2030 fördert den Austausch von Organisationen aus sieben Ländern, um gemeinsame Strategien und Rahmenbedingungen zu entwerfen und das Thema Industrie 4.0 noch stärker bei Entscheidungsträgern in der Region zu positionieren.
Digitalisierung und Industrie 4.0 sind heute wichtiger denn je: Gerade in der aktuellen Situation zeigt sich, wie unerlässlich der Einsatz neuer Technologien ist und wie sie den Menschen unterstützen können – dadurch ist die Akzeptanz für digitale Technologien in Unternehmen und bei ArbeitnehmerInnen in den letzten Monaten deutlich gestiegen. Voraussetzung für deren erfolgreichen Einsatz ist die Bereitschaft, auf Veränderungen schnell zu reagieren. Denn Industrie 4.0 kann dabei helfen, die Herausforderungen einer Ausnahmesituation wie einer Pandemie besser zu bewältigen – in Unternehmen und Regionen gleichermaßen. Nicht zuletzt kommt der Industrie beim nunmehrigen Hochfahren der europäischen Wirtschaft und beim generellen Umgang mit den globalen Themen Digitalisierung und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle zu.
Europas Industrie wettbewerbsfähig erhalten
Damit die europäische Industrie wettbewerbsfähig bleibt, muss das Wissen weiter ausgebaut, Stakeholder noch stärker vernetzt und vor allem gemeinsame Rahmenbedingungen entwickelt werden. Genau hier setzt das im April 2020 gestartete Interreg-Projekt „CEUP 2030“ („Central Europe Upstreaming for Policy Excellence in Advanced Manufacturing & Industry 4.0 towards 2030”) an: Zehn Organisationen aus sieben europäischen Ländern (Deutschland, Italien, Kroatien, Österreich, Polen, Slowenien und Ungarn) – darunter die Plattform Industrie 4.0 Österreich – wollen unter der Leitung des Technologieparks Krakau in den kommenden zwei Jahren daran arbeiten, das Thema Industrie 4.0 bei Entscheidungsträgern innerhalb Europas zu positionieren und kollaborativ voranzutreiben.
Bei CEUP 2030 werden in vier Schlüsseltechnologiebereichen – Künstliche Intelligenz, Automatisierung und Robotik, Big & Real-Datenverarbeitung und neue Materialien – erfolgreiche politische Instrumente detailliert analysiert. Aufbauend darauf soll ein Policy Learning Lab ins Leben gerufen und ein Policy Intelligence Dashboard sowie Trend- und Innovationsnetzwerk aufgebaut werden. Ziel ist es, durch diesen Wissenskomplex gemeinsame Digitalisierungsinitiativen in Mittel- und Osteuropa zu erleichtern.
Österreich stark engagiert
In Österreich ist neben der Plattform Industrie 4.0 auch Profactor als Partner an Bord. Außerdem wird CEUP 2030 auch vom Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK), vom Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF), von der Upper Austrian Research (UAR) und vom Austrian Institute of Technology (AIT) unterstützt.
„Mit CEUP 2030 vertiefen wir die Zusammenarbeit mit Partnerorganisationen in der CEE-Region weiter – denn die industrielle Digitalisierung können wir am besten gemeinsam weiterbringen. Dieser Erfahrungsaustausch wird die Arbeit der Plattform sicherlich bereichern. Genauso können unsere Projektpartner von uns lernen, wie man die Bedürfnisse von Industrie, ArbeitnehmerInnen, Forschung und Politik miteinander verknüpft, um den digitalen Wandel im Sinne aller zu gestalten“, betont Plattform Industrie 4.0 Österreich-Geschäftsführer Roland Sommer.
Hinter den Kulissen
Die Plattform Industrie 4.0 Österreich hat sich seit ihrer Gründung 2015 durch das Bundesministerium für Klimawandel (BMK) gemeinsam mit den Arbeitgeber- und Arbeitnehmerverbänden zu einem etablierten Kompetenzträger zum Thema Industrie 4.0 entwickelt.
Der Verein setzt Aktivitäten, um eine dynamische Entwicklung des österreichischen Produktionssektors zu sichern, Forschung, Innovation und Qualifikation zu forcieren und zu einer qualitätsvollen Arbeitswelt sowie zu einem hohen Beschäftigungsniveau beizutragen. Das Ziel ist, die neuen technologischen Entwicklungen und Innovationen der Digitalisierung bestmöglich für Unternehmen und Beschäftigte zu nutzen und den Wandel für die Gesellschaft sozialverträglich zu gestalten. (pj)