WIEN. Ein unter Führungskräften weitverbreitetes Phänomen ist eine gewisse Form des „Pseudo-Aktionismus“. Diese Menschen sind nachweislich sehr beschäftigt und fallen von einer Aktivität in die nächste, betreiben „Meeting-Hopping“ der besonderen Art. Der Nachteil: Hinter ihrem Beschäftigtsein steckt in der Regel entweder eine gewisse Strategielosigkeit, Inkompetenz oder falscher Fokus und schlechtes Prioritätensetzen. Das Ergebnis: Sie und ihre Unternehmen treten trotz hohem Arbeitseinsatz und Motivation auf der Stelle, bekommen nichts auf die Straße – Hauptsache alle sind emsig und es wird etwas getan.
Leadership-Learning - die richtigen Dinge tun, anstatt die Dinge richtig tun
... oder, um ein berühmtes österreichisches Zitat zu bemühen: Was war meine Leistung?
Wir leben noch immer in einer Gesellschaft, die davon geprägt ist, dass Leistung mit physischer Anwesenheit zu tun hat: Nur wer im Büro ist – und wenn alle sehen können, was eine Person tut –, leistet auch etwas. Ein Grund, warum gerade Führungskräfte oftmals den Drang verspüren, überall dabei zu sein – zum einen aus Angst, etwas zu verpassen, zum anderen, um zu vermeiden, dass andere denken könnten, sie würden nicht genug leisten.
Das Ergebnis: Ganz oft tun wir Dinge, aber eben nicht die richtigen. Für Führungskräfte bedeutet das, dass sie nicht in jedes Detail involviert sein, nicht immer alle Infos zur Verfügung haben müssen. Aber: Sie brauchen den Überblick, das Big Picture, um die (in der Regel komplexen) Zusammenhänge zu verstehen, und zu wissen, welche Informationen sie wann von wem brauchen, um die richtigen Entscheidungen zu treffen.
Zur Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“: Management by Laissez-faire, by Micromanagement oder by walking-around: In der klassischen Management-Literatur ist schon viel über Leadership-Fehler geschrieben worden. Manche sagen ja, beim Thema Führung ist es wie bei der Kindererziehung, man kann es eigentlich nur falsch machen – die Frage ist nur: Wie sehr?
Jene allerdings, denen es gelingt, möglichst selten in die Fehler-Falle zu tappen, können für sich selbst und ihre Teams einen echten Unterschied machen. Und weil es mit der Selbstreflexion so eine Sache ist und mit der nötigen Portion Humor alles leichter fällt, wirft Barbara Stöttinger, Dekanin der WU Executive Academy, in der medianet-New-Leadership-Serie „Die größten Führungsfehler – humorvoll betrachtet“ alle zwei Wochen einen humorvollen Blick auf ein paar der weitverbreitetsten Führungsfehler: um darüber zu lachen und um genauer hinzusehen, ob es möglicherweise andere gibt, von deren Beispiel wir etwas für die eigene Führungspraxis lernen können – oder eben nicht.