Meinungsstark
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Ulrike Steinmaß, Mahdi Allagha, Johannes Linhart, Hans Harrer (alle Senat der Wirtschaft), ­Kathrin Gulnerits (CR News), Die NR-Abg. Kurt Egger, Josef Schellhorn und Max Linder, Gabriele Stowasser (Senat der Wirtschaft), Magdalena Weissbacher (JTI).
MARKETING & MEDIA Redaktion 05.07.2024

Meinungsstark

Standortbestimmung: Senat der Wirtschaft nimmt Wirtschaftsprogramme der Parteien unter die Lupe.

WIEN. Moderiert von Kathrin Gulnerits, Chefredakteurin des News Magazins, diskutierten Nationalratsabgeordnete und Vertreter der wahlwerbenden Parteien Kurt Egger (ÖVP), Jörg Leichtfried (SPÖ), Maximilian Linder (FPÖ), Jakob Schwarz (Die Grünen) sowie Josef Schellhorn (Neos) über verschiedene Aspekte der österreichischen Wirtschaftspolitik.

Pro Transformationsfonds
Jörg Leichtfried sieht die Einrichtung eines weitreichenden staatlichen Transformationsfonds als das wichtigste Instrument, um den größten Herausforderungen wie der Klimakrise zu begegnen.

Der Abgeordnete betont: „Ein weitreichender staatlicher Transformationsfonds ist das wichtigste Ins­trument, um den größten Herausforderungen wie der Klimakrise zu begegnen. Bürokratieabbau darf nicht zulasten von Sozial- und Umweltvorschriften gehen.“

Kurt Egger, ÖVP Wirtschaftsbund-Generalsekretär, identifiziert den Arbeitskräftemangel als größte Herausforderung für den österreichischen Wirtschaftsstandort und erklärt: „Am Ende des Tages muss die Gleichung sein: Arbeit muss sich wieder lohnen. Politik beruht immer auf Kompromissen.“

Zu viel Föderalismus
Sepp Schellhorn, Unternehmer und Gastronom von den Neos, kritisiert den österreichischen Föderalismus und das starre System der Sozialpartner sowie den Förderregen und „Sinnlosigkeiten“ wie Geldverschwendungen. Schellhorn führt aus: „Österreich ist ein Land, wo jeder für etwas zuständig, aber niemand für etwas verantwortlich ist.“

Jakob Schwarz, Grünen-Abgeordneter, sieht den Reformbedarf, um den notwendigen gesellschaftlichen Wandel voranzutreiben und verweist dabei auf Neuerungen der Bundesregierung wie die FlexCo sowie den Transformationsfonds. Er ergänzt: „Davon ist besonders die Autoindustrie im Hinblick auf die unvermeidbare Umstellung auf Elektromobilität betroffen.“

Maximilian Linder, FPÖ-Abgeordneter und Bürgermeister der Gemeinde Afritz am See, betrachtet die ausufernde Bürokratie als größte Herausforderung für kleine und mittlere Betriebe. Er kritisiert vor allem den „Dschungel aus Vorschriften und Gesetzen“, die für „Einzelunternehmer nicht zu durchdringen sind. Der Staat sollte stärker die Perspektive des schaffenden Unternehmers einnehmen und diesen unterstützen.“

Hans Harrer, Vorstandsvorsitzender des Senat der Wirtschaft, kritisiert die Klientel- und Parteipolitik in Österreich und drückt seine Besorgnis aus:

„Politische Arroganz und ideologiegetriebene Klientelpolitik setzen Unternehmer, das Rückgrat unserer Wirtschaft, immer wieder neuen Hürden aus. Dialoge wie dieser sind unerlässlich, um im ‚Wir‘ Lösungen zur Stärkung unseres Wirtschaftsstandorts zu finden und umzusetzen.“

Zahlreiche Gäste
Unter den Teilnehmern waren u.a. Katharina & Keyvan Rastegar (Gründer Kanzlei RPCK | Ras-tegar Panchal), Ralf-Wolfgang Lothert (JTI Austria), Cristian Kohut (Head of Public Affairs D-A-CH, L’Oréal), Irmgard Querfeld (Querfeld Kaffeehäuser & Restaurants), Mario Reichel (Kelsen Kulinarik), Gernot Schöbitz (Fundermax), Sara Grasl (Chefredakteurin Industriellenvereinigung), Helmut Schoba (Geschäftsführer VGN Medien Holding). (red)

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