Erste Gläubigerversammlung bei Kika/Leiner
© APA/Helmut Fohringer
RETAIL Redaktion 21.08.2023

Erste Gläubigerversammlung bei Kika/Leiner

WIEN. Im Sanierungsverfahren der seit Mitte Juni insolventen Möbelhandelskette Kika/Leiner stand heute Montag die erste Gläubigerversammlung am Landesgericht St. Pölten an. Bei der Berichts- und Prüfungstagsatzung wird Insolvenzverwalter Volker Leitner die Höhe der bisherigen Forderungen bekanntgeben und auch mitteilen, ob eine Fortführung des Unternehmens im wirtschaftlichen Interesse der Gläubigerinnen und Gläubiger ist.

Bisher gingen die Schätzungen von Passiva von 132 Mio. Euro aus. Gläubiger könnten ihre Forderungen aber auch nach dem Termin am Montag noch anmelden, räumte Cornelia Wesenauer vom Alpenländischen Kreditorenverband (AKV) ein. Betroffene Geschädigte der Insolvenz können an dem Gerichtstermin auch teilnehmen und sich so über den Zwischenstand des Verfahrens informieren.

Der entscheidende Termin ist mit der Sanierungsplantagsatzung am 25. September anberaumt. Bis dahin will auch der zweite Insolvenzverwalter, Stephan Riel, seinen Bericht an das Insolvenzgericht und den Gläubigerausschuss erstatten. Weil nach der Insolvenz einige Fragen zur Kika/Leiner-Geschäftstätigkeit unter Signa-Eigentümerschaft auftauchten, wurde der Wiener Anwalt und Insolvenzexperte Riel zum "besonderen Verwalter" bestellt. Er soll sich um die Prüfung der Ursachen des Vermögensverfalles und um die Prüfung und Durchsetzung von Ansprüchen aus der Verletzung von Gläubigerschutzbestimmungen kümmern.


23 von 40 Kika/Leiner-Filialen wurden bereits Ende Juli geschlossen. 1.500 Leute wurden zur Kündigung angemeldet, 200 verließen die Firma ohne Kündigung. Vor der Insolvenz hatte die Möbelkette rund 3.900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

 

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