Faire Handelsbedingungen wichtig im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise
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RETAIL Redaktion 09.12.2019

Faire Handelsbedingungen wichtig im Kampf gegen die Auswirkungen der Klimakrise

Die ärmsten Regionen, die die geringsten CO2-Bilanzen haben und am wenigsten zum Klimawandel beitragen, sind in der Regel auch die ersten, die davon betroffen sind.

WIEN. Der Klimawandel ist nicht fair. Die globale Fair-Handels-Bewegung macht im Rahmen des COP25-Klimagipfels in einem gemeinsamen Positionspapier darauf aufmerksam, dass die Politik und Praktiken des fairen Handels eine wichtige Komponente bei der Bewältigung der Klimakrise sind.
Die Veränderung der Regen- und Trockenzeiten, oder auch vermehrtes Auftreten von Wetterextremen wie Dürren oder Überschwemmungen sind bereits Realität – ebenso wie daraus resultierende niedrigere Ernteer­träge und erschwerte Lebens- und Arbeitsbedingungen der betroffenen Kleinbauernfamilien. Anpassungs­maßnahmen an den Klimawandel sind daher dringend erforderlich, um in Zukunft das Abwandern der Kleinbauernfamilien zu verhindern, und die globale Ernährungssicherheit, weltweite Friedensbewegungen und die Erreichung der Ziele für eine nachhaltige Entwicklung (SDGs) nicht zu gefährden.

"Der Klimawandel hat sich zu einer Klimakrise entwickelt. Wir müssen uns jetzt darauf konzentrieren, die Kleinbauernfamilien bei der Anpassung ihrer Lebensgrundlagen an eine Krise zu unterstützen, die sie nicht verursacht haben. Die Sicherstellung der Nachhaltigkeit der Landwirtschaft und fairer Handelsbedingungen erfordert echtes Handeln von uns allen - von Kleinbauern über Regierungen, Unternehmen und Konsumenten.", richtet Dario Abril Soto, CEO von Fairtrade International einen Appell an die COP25-Teilnehmern. Hartwig Kirner, Geschäftsführer von Fairtrade Österreich, sieht eine gleichmäßigere Verteilung der Wert­schöpfung unter den Akteuren der Lieferkette als entscheidende Faktoren, um die Klimabeständigkeit der Kleinbauernfamilien zu stärken. „Darüber hinaus sind eine faire Bezahlung, technische Unterstützung und ein besserer Zugang zu Finanzmitteln erforderlich, damit sie Investitionen in Klimaschutz- und Anpassungsmaß­nahmen tätigen können“ so Kirner weiter.

Neben der Einhaltung der Fairtrade-Umweltstandards zur Förderung der Biodiversität, der effizienten Wasserwirtschaft und des Waldschutzes, die alle zum Klimaschutz oder zur Anpassung an den Klimawandel beitragen, können Produzentenorganisationen mit der Fairtrade-Prämie auch aktuelle oder erwartete kli­mabedingte Herausforderungen bewältigen. Tekle Tadesse Gelgele, Kaffeebauer der Fairtrade-Kooperative OCFCU in Äthiopien, berichtet im Rahmen eines Österreich-Besuches von seinen Erfahrungen: „Wir hatten die Idee, mit Hilfe der Fairtrade-Prämie neue umweltfreundlichere Öfen für die Kaffeebauern­familien der Ghimbi-Region anzuschaffen. Das Projekt ist ein voller Erfolg: Mittlerweile wurden bereits 40.000 Öfen produziert. Das erleichtert den Alltag der Menschen und gleichzeitig ist der Holzverbrauch in der Region um die Hälfte gesunken. Dadurch werden die CO2-Emissionen verringert, unsere Wälder geschützt und Ar­beitsplätze geschaffen, da die Öfen von unseren eigenen Mitgliedern angefertigt werden.“

Darüber hinaus haben die Fairtrade-Produzentennetzwerke so genannte Klima-Akademien in Lateiname­rika, Afrika und im asiatisch-pazifischen Raum eingerichtet, um Kleinbauernfamilien Know-how für erfolgreiche Anpassungspraktiken an den Klimawandel zu vermitteln. Der Faire Handel bietet damit konkrete Instrumente und langjährige Erfahrung, um Kleinbauernfamilien im Kampf gegen den Klimawandel zu unterstützen. (red)

 

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