Geschichte des Kakaos neu geschrieben
© Society/Pobaschnig
Andreas Heindl, Geschäftsführer der Confiserie Heindl, und Mireya Muñoz Mera, Botschafterin der Republik Ecuador in Österreich
RETAIL Redaktion 17.05.2023

Geschichte des Kakaos neu geschrieben

Neueste Forschungsergebnisse bei Confiserie Heindl präsentiert.

WIEN. Die Confiserie Heindl, ein traditionsreiches Wiener Familienunternehmen, hat sich seit der Gründung im Jahre 1953 einen Namen gemacht, wenn es um exquisite Pralinenherstellung, Qualität und fairen Handel geht. Seit 2001 betreibt Heindl am Wiener Firmenstandort ein eigenes SchokoMuseum, das über die Landesgrenzen hinaus und insbesondere bei Schulklassen, Gruppenreisenden und Familien beliebt ist. Dort warten nicht nur zahlreiche Kostproben frisch aus der Produktion auf alle Naschkatzen und Schokotiger, sondern auch Geheimnisse zur Konfekt-Erzeugung sowie allerlei Wissenswertes rund um die Geschichte des Kakaos. Diese Bemühungen tragen nun einmal mehr Früchte – so wurde das SchokoMuseum der Confiserie Heindl von der ecuadorianischen Botschaft als exklusiver Partner für die Präsentation aktueller Forschungsergebnisse ausgewählt: Die Historie des Kakaos muss neu geschrieben werden. Kakao zählt zu den bedeutendsten Rohstoffen weltweit und dient vorrangig der Schokoladenproduktion, findet jedoch auch Verwendung in der Kosmetik- und Pharmaindustrie. Jährlich werden etwa 4,7 Millionen Tonnen Kakao produziert, während der weltweite Umsatz von Kakao- und Schokoladeprodukten bei rund 84 Milliarden Euro pro Jahr liegt.

Archäologische Funde in Ecuador
In einer Flasche mit zwei Henkeln, die in der Ausgrabungsstätte Santa Ana-La Florida in Ecuador entdeckt wurde, wurden Kakaorückstände gefunden. Diese Kolonie, in der 2002 mit den Forschungen begonnen wurde, befindet sich im Kanton Palanda, Provinz Morona Chinchipe, auf einer Höhe von über 1.000 Metern in den östlichen Ausläufern der Anden, im Grenzgebiet zwischen Ecuador und Peru.

Replik eines 5.300 Jahre alten Kakao-Trinkgefäßes für das SchokoMuseum
Diese Siedlung, die wahrscheinlich eine rituelle Stätte für die Mayo-Chinchipe-Kultur war, gilt als „Missing Link“. Sie zeigt den Weg, über den der Kakao in die Region des heutigen Mexiko gelangte, wo sich die Mayas, Olmeken und Azteken niederließen, und bestätigt die frühen Handelsbeziehungen zwischen den Bewohnern des Südens und jenen Mittelamerikas. Die Geschichte des Kakaos, des Rohstoffs für die weltweit so beliebte Schokolade, hat also bereits vor rund 5.500 Jahren begonnen. Für die Mayo-Chinchipe-Kultur (5.500 bis 1.700 v. Chr.) war Kakao nicht nur als Nahrungsmittel und Getränk von großer Bedeutung, sondern auch als soziales Symbol. Eines der emblematischsten Stücke aus den Ausgrabungen ist eine Flasche mit zwei Henkeln, die zum Trinken eines frühen Kakaomischgetränks verwendet wurde. Eine der wenigen in Europa existierenden Repliken ist nun im SchokoMuseum der Confiserie Heindl ausgestellt.

Österreichische Confiserie wird Teil der Kakao-Geschichte
Die Präsentation der Forschungsergebnisse sowie die Übergabe des wertvollen Exponats an Andreas Heindl, Geschäftsführer der Confiserie Heindl, erfolgte durch Mireya Muñoz Mera direkt vor Ort im Heindl-SchokoMuseum.

„Seit unserer Gründung im Jahr 1953 steht bei uns höchste Qualität im Fokus und wir setzen uns für faire Bedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette ein. Mein Vater, Walter Heindl sen., war ein Pionier auf dem Gebiet der Pralinenherstellung und er hat uns sein umfangreiches Wissen und seine Leidenschaft weitergegeben. Umso stolzer sind wir, dass unser Schaffen gerade zu unserem 70-jährigen Firmenjubiläum auch international Anerkennung findet. Unser SchokoMuseum wurde als eine der wenigen Institutionen in Europa ausgewählt, Teil dieser wissenschaftlichen Entdeckung zu sein“, sagt Andreas Heindl.

Für Herbst sei eine umfassende Neugestaltung des Museums geplant und das neue Schaustück bilde nun einen glanzvollen Auftakt.

Ecuador – „Wiege des Kakaos“
Die Ausgrabungen in Santa Ana-La Florida (c) Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und menschliche Mobilität der Republik Ecuador

Katharina Haase, Leiterin des Heindl-SchokoMuseums, freut sich sehr über das neue Exponat: „Es ist eine besondere Ehre für uns, mit der Replik dieses Kakao-Trinkgefäßes als bis dato einziges Museum in Österreich ein bedeutendes Stück der weltweiten Kulturgeschichte ausstellen zu dürfen. So haben unsere Besucher die einzigartige Möglichkeit, hautnah in die faszinierende Kakao-Geschichte einzutauchen. Das ist eine enorme Aufwertung für unser Museum.“

Die ecuadorianische Botschafterin fügt hinzu: „Die archäologischen Beweise der Forschungen in Santa Ana - La Florida haben die Jahrtausende alte gesellschaftliche Nutzung von Kakao bestätigt. Er wurde für die Verarbeitung von Nahrungsmitteln und Getränken, als natürliches Heilmittel und Mittel für kommerzielle Transaktionen verwendet. Zudem hatte Kakao symbolischen und identitätsstiftenden Wert. Ursprung und Anbau dieses feinen und aromatischen Kakaos durch die einheimische Bevölkerung und durch Einwanderer, die sich als Bauern niederließen, haben eine lange Historie und es gibt verschiedene Formen der Verbreitung an die Pazifikküste und schließlich in den Rest Amerikas. Im Heindl-SchokoMuseum haben wir einen relevanten Partner auf Augenhöhe gefunden, der die passende Bühne bietet, um diese Erkenntnisse über den Ursprung des Kakaos mit einem breiten Publikum zu teilen.”

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