Greenpeace zur BMK-Pfandstudie: “Müll sammeln ist gut, vermeiden ist besser”
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RETAIL Redaktion 03.02.2020

Greenpeace zur BMK-Pfandstudie: “Müll sammeln ist gut, vermeiden ist besser”

Nur ein Pfandsystem mit gesetzlicher Mehrwegquote für Handelsunternehmen bringt notwendige Abfallreduktion.

WIEN. Greenpeace begrüßt die Ergebnisse der heute vom Klimaschutzministerium veröffentlichten Pfandstudie, die die Einführung von Pfand auf Kunststoff- und Metallgetränkeverpackungen in Österreich und die Förderung von Mehrwegsystemen empfiehlt. Die Umweltschutzorganisation betont, dass aus Umweltsicht nur beides gemeinsam eine deutliche Abfallreduktion bringt. Greenpeace fordert von der Bundesregierung, noch in diesem Jahr ein Pfandsystem mit gesetzlicher Mehrwegquote umzusetzen und den Mehrweganteil in den nächsten Jahren konsequent zu steigern. Der vom BMK angekündigte Runde Tisch zu Kunststoffverpackungsmüll muss schnell zu Ergebnissen kommen, so Greenpeace.

“Müll sammeln ist gut, aber Müll vermeiden ist besser. Pfand auf Einwegflaschen zu erheben, fördert zwar die Rückgabe von Flaschen, allerdings ist aus Umweltsicht die Wiederverwendung von Flaschen die beste Lösung. Das schaffen wir mit einer gesetzlichen Mehrwegquote”, so Lisa Panhuber, Konsumexpertin von Greenpeace in Österreich. Auch ÖVP und Grüne haben sich dazu bekannt, Mehrweg zu fördern. Im Regierungsprogramm heißt es etwa, es sollen “verbindliche gesetzliche Rahmenbedingungen für den Ausbau von Mehrwegsystemen insbesondere auch für Getränkeverpackungen” geschaffen werden.

Auch WissenschaftlerInnen sprechen sich für ein Pfandsystem mit gesetzlicher Mehrwegquote aus. Der renommierte Abfall-Experte Gerhard Vogel, ehemaliger Leiter des Instituts für Technologie und nachhaltiges Produktmanagement an der WU Wien, sagt: “Mehrwegsysteme sind eindeutig die ökologischste Verpackungsform. Eine Mehrwegflasche ersetzt nicht nur bis zu 50 Wegwerf-Flaschen, sondern landet auch seltener in der Umwelt.” Jeder Recyclingvorgang von Einweg-Flaschen ist energieintensiv und mit Materialverlusten verbunden, da die Flasche jeweils eingeschmolzen und neu geformt werden muss. Mehrwegflaschen werden hingegen wiederverwendet. (red)

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