WIEN. Jede Österreicherin und jeder Österreicher isst durchschnittlich etwa 1,3 Kilogramm Spinat in einem Jahr, am meisten davon rund um Ostern. Der Großteil des in Österreich angebauten Spinats stammt aus Niederösterreich. Ganze 90 Prozent der gesamten Anbaufläche von Spinat befinden sich dort. Heimischer Spinat wird je nach Witterung und Anbaumethode zwischen März und November geerntet.
Kalorienarmer Vitaminheld
Spinat besteht zu 90 Prozent aus Wasser, daher ist auch sein Kalorienanteil von 21 Kilokalorien pro 100 Gramm relativ gering. Dafür enthält Spinat viele Vitamine: Er beinhaltet Vitamin C, Vitamin K, verschiedene B-Vitamine und Beta-Carotin sowie die Spurenelemente Folsäure, Kalium, Magnesium und Kalzium.
Superpower Eisen?
Die weit verbreitete Annahme, Spinat sei ein Garant für das Spurenelement Eisen, ist hingegen falsch. Der Irrglaube resultiert aus einem Rechenfehler eines Wissenschaftlers. Spinat hat tatsächlich nur 4,1 Milligramm Eisen pro 100 Gramm Spinat und nicht 35 Milligramm wie ursprünglich angenommen. Einen höheren Eisengehalt als Spinat haben beispielsweise Leinsamen mit 6,8 Milligramm je 100 Gramm.
Aufwärmen zerstört das Heldentum
Richtig hingegen ist es, dass Spinat sich nicht gut zum Aufwärmen eignet. Spinat speichert Nitrat, welches vorrangig in Stielen und Blattrippen enthalten ist. Wird Spinat daher mehrmals aufgewärmt oder lange warmgehalten, kann Nitrat in Nitrit umgewandelt werden. Dieses kann sich mit Eiweiß zu Nitrosaminen verbinden und gesundheitsschädigend wirken.
Weitgereistes Gemüse
Seinen Ursprung hat das Gänsefußgewächs vermutlich im Kaukasus. Über Spanien trat der Spinat schließlich seinen Siegeszug über Europa an. Gegenwärtig ist er sowohl als traditionelle Beilage beliebt als auch ein gern gesehener Vitaminlieferant in Smoothies oder Salaten.
Was hat der Gründonnerstag mit Spinat zu tun?
Auch wenn man dies vielleicht meinen könnte, so hat der Gründonnerstag mit dem Essen von Spinat eigentlich nichts zu tun. Die Herkunft der Bezeichnung ist nicht eindeutig geklärt. Es wird vermutet, dass sich das „Grün“ vom mittelhochdeutschen Wort „greinen“ ableitet, was so viel wie weinen bedeutet. Damit wäre das Trauern angesichts der Passion Jesu gemeint. An diesem Tag grünes Gemüse zu essen, beruht also lediglich auf einem Volksbrauch.