WIEN. 17 geschlossene Einkaufstage würden bei den mehr als 22.000 Geschäften für einen Umsatzverlust von bis zu 2,7 Mrd. € sorgen, berechnet der Handelsverband. Die Interessenvertretung sieht zumindest 6.000 von ihnen akut gefährdet, in eine Insolvenz zu schlittern. Für Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will gleicht der zweite Lockdown einem "Amazon-Förderungsprogramm“.
Nur ein Viertel der Käufe würde zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden, der Rest entfalle oder verlagere sich in den Onlinehandel - und dort vor allem in Richtung Amazon, so Will. Der amerikanische Onlineriese ist in Österreich die erste Adresse, um online einzukaufen. Eine jüngste Erhebung des deutschen Statistikportals Statista und des deutschen EHI Retail Institute sieht Amazon in Österreich mit einem geschätzten 2019er-Umsatz von 834 Mio. € haushoch auf dem ersten Platz. Der Abstand zum zweitplatzierten Onlinehändler Zalando (347 Mio. €) ist riesig.
"Ausgehend von den Erfahrungen aus dem ersten Lockdown, ist zu erwarten, dass lediglich ein Viertel der Lockdown-bedingten Nicht-Käufe zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden. Der Rest entfällt oder verlagert sich auf den Onlinehandel, fast die Hälfte davon auf Amazon. Daher gleicht der zweite Lockdown einem Amazon-Förderungsprogramm", so der Handelsverband-Geschäftsführer. (red)