Handelsverband nimmt erneute Lockdown-Verlängerung „mit Bedauern“ zur Kenntnis
© medianet/Katharina Schiffl
Handelsverbands-Geschäftsführer Rainer Will.
RETAIL Redaktion 14.04.2021

Handelsverband nimmt erneute Lockdown-Verlängerung „mit Bedauern“ zur Kenntnis

WIEN. Am Montag, 12. April 2021, verkündete der Wiener Bürgermeister Michael Ludwig eine weitere Verlängerung des ursprünglich als "Osterruhe“ gedachten vierten harten Lockdowns. Die betroffenen Non-Food-Händler in der Bundeshauptstadt müssen nun bis mindestens 2. Mai geschlossen halten.

"Die von der Schließung betroffenen Händler müssen nun zusätzliche Umsatzverluste von rund 420 Millionen Euro verkraften. Damit summieren sich die Gesamtkosten für den vierten Lockdown allein im Wiener Handel auf rund 1 Milliarde Euro. Zehntausende Arbeitsplätze sind gefährdet. Welcher Betrieb kann es sich leisten, immer geschlossen zu haben und dabei kaum Hilfen zu bekommen?", so Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will.

Lockdown-Verlängerung im Handel "nicht treffsicher"
Mit jeder weiteren Einschränkung des öffentlichen Raums verlagere man das Ansteckungsgeschehen noch stärker ins Private, argumentiert Will. Den Handel, der nachweislich kein Corona-Hotspot sei, weiterhin zuzusperren, um die Mobilität der Menschen zu reduzieren – das sei "nicht nur unverhältnismäßig, es funktioniert auch nicht mehr". Das zeige der tägliche Blick auf die Straßen. "Wir sehen längst, dass weite Teile der Bevölkerung nach mehr als einem Jahr Coronakrise nicht mehr bereit sind, Ausgangssperren hinzunehmen. Auf der Praterwiese konnte man am Wochenende Hunderte Gruppentreffen beobachten, der Zwei-Meter-Abstand wurde dabei nur in den seltensten Fällen eingehalten. Alle Mobilitätsanalysen belegen, dass es einen massiven Lockdown-Abnützungseffekt gibt, der sich mit jedem weiteren Lockdown-Tag verstärkt", so Will.

Handelsverband fordert erneut raschere und höhere Corona-Hilfen
Jeder zusätzliche Lockdown-Tag verschlimmere auch die Lage der betroffenen Handelsbetriebe; viele Betriebe "stehen vor dem Ende ihrer wirtschaftlichen Existenz". Daher fordert der Handelsverband erneut ein Nachbessern bei den Corona-Hilfen, konkret "eine Ausweitung des Kurzarbeitsbonus pro Mitarbeiter für die Händler im Osten sowie eine Erhöhung des Ausfallsbonus, um die bestehende Deckelungsproblematik zu entschärfen“, so der Handelsverband in einer Aussendung. (red)

 

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