WIEN/SEATTLE. Die Packerlflut aus der Coronazeit ist vielen noch in Erinnerung und bei vielen weiter Realität. Das gilt, obwohl der Einzelhandel seit vorigem Jahr wieder durchgehend geöffnet geblieben ist. Pakete wurden 2022 nämlich trotzdem gleich viele transportiert wie im Jahr davor. Es gab eine Stagnation auf hohem Niveau, heißt es in einer am Montag veröffentlichten Analyse des Marktforschungsinstituts Branchenradar.
Kurier-, Express- und Paketdienste (KEP) transportierten den Angaben zufolge voriges Jahr in Österreich 347,6 Millionen Einheiten. Davon entfielen 247,9 Millionen Pakete im Konsumentengeschäft (B2C/C2C) und 99,6 Millionen Pakete an gewerbliche Empfänger (B2B). Beide Geschäftsbereiche entwickelten sich seitwärts.
Dennoch kam es am B2C-Markt zu zwei aufschlussreichen Veränderungen, schreibt Branchenradar. Zum einen sank die Anzahl der Retourenpakete um 2,1 Prozent. Die Retourenquote ging damit auf 23,8 Prozent zurück, was aber immer noch fast einem Viertel entspricht.
Der Rückgang sei einem geänderten Kaufverhalten geschuldet - weg von Bekleidung und Schuhen hin zu mehr Warengruppen mit vergleichsweise geringen Rücksendequoten wie etwa Hausrat oder Produkte der Körperpflege. Auch sank 2022 im Vorjahresvergleich die Zahl der Pakete aus Teillieferungen um 3 Prozent während einhergehend das Paketvolumen von Volllieferungen um 3,5 Prozent zunahm. Zu Teillieferungen kommt es beispielsweise, wenn der Versandhändler von sich aus eine Bestellung teilt - etwa wenn nicht alle georderten Artikel lagernd sind. Die lagernden Artikel werden sofort verschickt, der Rest nachgeliefert. Ein Grund für weniger Stückelungen könnten die voriges Jahr rasant steigenden Treibstoffpreise gewesen sein. (APA)