Neue Struktur, alter Jahresplan
© SalzburgMilch
Der neue ­Aufsichtsrat Alexander Deopito, Robert Leitner, Andreas ­Gasteiger, Roman Schörghofer und ­Johannes Lackner (v.l.).
RETAIL Redaktion 20.08.2020

Neue Struktur, alter Jahresplan

Die drei Eigentümergenossenschaften der SalzburgMilch fusionieren zur Salzburger Alpenmilch Genossenschaft.

••• Von Daniela Prugger

Man sende ein wichtiges Signal an die Konsumenten, sagt Geschäftsführer Andreas Gasteiger über die neue Eigentümerstruktur der SalzburgMilch. Denn die SalzburgMilch, die drittgrößte Molkerei des Landes, befindet sich nun zu 100% in österreichischer Hand – ein Unternehmen, das im Vorjahr 287 Mio. kg Milch verarbeitet und einen Umsatz von 229 Mio. € ausgewiesen hat. Bisher hatten sich drei heimische Genossenschaften 58% des Unternehmens geteilt; die übrigen 42% des deutschen Miteigentümers, dem Molkereikonzern Meggle, sind mittlerweile ebenfalls auf die Salzburger übergegangen. „Die Identifizierung mit unserem Unternehmen, dem Absender ‚Salzburg‘ und den Bauernfamilien, die gleichzeitig Eigentümer, Milchlieferanten und Konsumenten sind, ist sehr wichtig“, sagt Gasteiger. Rückwirkend zum 1.1.2020 werden die Genossenschaften zu einer fusioniert und agieren nun unter dem Namen Salzburger
Alpenmilch Genossenschaft eGen.

Schlanke Strukturen
„Als regionales Unternehmen mit internationaler Ausrichtung garantieren wir, dass die Wertschöpfung im Bundesland Salzburg bleibt und auch die Versorgungssicherheit gegeben ist. Das haben wir vor allem in den letzten Monaten und im Lockdown bewiesen“, sagt Gasteiger. Obmann der neuen Genossenschaft ist Robert Leitner, Milchbauer aus Tarsdorf und langjähriger Aufsichtsratsvorsitzender der SalzburgMilch. Er fügt hinzu: „Im Vordergrund aller Überlegungen der Eigentümer steht primär die Ausrichtung der SalzburgMilch GmbH für die Zukunft. Daher braucht speziell die Genossenschaft schlanke Strukturen für schnelle Entscheidungen.“ Es brauche einen professionellen Blick von „außen“, um mögliche zukünftige Entwicklungsschritte proaktiv gestalten zu können, so Leitner. Denn die Volatilität an den Rohstoff-, Energie- und Agrarmärkten, die wachsenden geopolitischen Risiken und Konflikte, Panik auf den Finanzmärkten und Datenunsicherheit sind nur einige Indizien dafür, dass die ökonomische Umgebung für österreichische Unternehmen und Konsumenten auch in den kommenden Jahren durch zunehmende Unsicherheit gekennzeichnet sein wird.

Nachhaltige Veränderung
Trotz allem – und insbesondere trotz Corona – blickt Gasteiger positiv auf die Zukunft und kündigt an, an der Jahresplanung festzuhalten. Die Kernthemen Tiergesundheit und Nachhaltigkeit haben weiterhin Priorität. „Wir werden hier aktiv gestalten und Verantwortung übernehmen und nicht nur zusehen und warten, bis ein neuer Trend kommt. An unseren wirtschaftlichen Zielen halten wir trotz Krise fest und hoffen darauf, dass es heuer zu keinen unplanbaren Markteinschränkungen durch Covid mehr kommen muss.“ Ein Umdenken bei Konsumenten und Handelspartnern bemerke der Geschäftsführer allemal. „Man sieht, wie wichtig es ist, die regionale Versorgung aufrechtzuerhalten. Den Begriff ‚auf Augenhöhe‘ konnte man in der Zeit des Lockdowns vermehrt vernehmen. Es ist zu wünschen, dass dies nun, wo sich einiges wieder zu normalisieren beginnt, weiter anhält. Ich hoffe, dass es auch wirklich nachhaltig ist und man nicht immer mit Billigimporten und Aktionen konfrontiert wird. Die Struktur der österreichischen Landwirtschaft mit ihren regionalen Themen kostet mehr Geld und unterstützt auch die Bauern, damit diese auch in Zukunft die Eigenversorgung im Land sichern.“

Höhere Erzeugerpreise
Vor Kurzem konnte die SalzburgMilch die Erzeugermilchpreise anheben; die Stimmung unter den 2.500 Milchbauern des Unternehmens sei dementsprechend gut, so Gasteiger. „Die zweimalige Erhöhung des Milchpreises im Juni und August ist eine Wertschätzung und Anerkennung der Bauern, mit denen wir gemeinsam diese schwierige Zeit gut gemeistert haben.“ Ab August liegt das Basis-Milchpreisniveau für SalzburgMilch-Bauern bei 41,64 Cent brutto pro kg Milch, um 1,3 Cent höher als im Juli. Die Auszahlungspreise für Spezial-Milchsorten wie Heumilch und Bio-Milch werden jeweils sogar um 1,5 Cent brutto erhöht.

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