WIEN. Die Österreichische Post verkauft ihre Anteile in Höhe von 48,36% an der gemeinsam mit den zwei Grazer TU-Absolventen, Andreas Wolfschluckner und Matthias Fritz, gegründeten PHS Logistiktechnik GmbH an den dänischen Logistikzulieferer Caljan A/S, einer Tochter von Investment AB Latour. Die PHS Logistiktechnik wurde 2017 gegründet und hat mit dem Rapid Unloader ein intelligentes, automatisches Paketentladesystem entwickelt. Die Entwicklung wurde in den vergangenen Jahren mehrfach ausgezeichnet, darunter mit dem PostEurop Innovationspreis.
„Mit der PHS Logistiktechnik hat die Österreichische Post ein erfolgreiches Start-up mit einem innovativen Produkt gegründet. Nun gehen wir den nächsten Schritt, indem wir mit Caljan einen langjährigen und zuverlässigen Partner gefunden haben, der auch die Produktionskapazitäten hat, um den Rapid Unloader in Europa und Nordamerika erfolgreich auf den Markt zu bringen“, erklärt Peter Umundum, Vorstand für Paket & Logistik, Österreichische Post AG.
“Die Übernahme der PHS stärkt unser Angebot im Bereich der automatisierten Paketverarbeitung. Der Rapid Unloader eröffnet uns neue und aufregende Möglichkeiten, um Paketdiensten, Einzelhändlern und Herstellern auf der ganzen Welt bei der effizienten Handhabung loser Fracht zu unterstützen. Wir freuen uns, PHS in der Caljan-Familie willkommen zu heißen“, sagt Henrik Olesen, Geschäftsführer Caljan A/S.
„Die erfolgreiche Partnerschaft zwischen der Österreichischen Post als größter Playerin am österreichischen Paketsektor und PHS hat zu einer großen Innovation in der Automatisierung des physisch anspruchsvollen Entladeprozesses geführt. Ein Teil von Caljan zu werden, ermöglicht es uns, schneller zu wachsen und einen größeren Kreis an potenziellen Kunden zu erreichen. Caljans Erfahrungen in Herstellung, Service und Wartung werden unsere Fähigkeiten verbessern, um das Entladesystem in der bestmöglichen Qualität den Kunden anzubieten“, sagt Matthias Fritz, Geschäftsführer und Co-Gründer von PHS.
Im Zuge der Transaktion hat die Post eine Kaufverpflichtung von weiteren zehn Rapid Unloadern abgeschlossen. Über den Verkaufspreis wurde Stillschweigen vereinbart.
Schonende Prozesse, verkürzte Ladezeiten und ergonomische Bedienung
Der Rapid Unloader setzt sich aus einer mobilen und einer stationären Einheit zusammen, die, miteinander verbunden, für die Entladung von Paketen aus einer Wechselaufbaubrücke (WAB) oder einem Lkw sorgen. Die stationäre Einheit, welche die Elektronik und Aktorik enthält, steht am Entladetor im Logistikzentrum und koppelt sich dabei an die mobile Einheit, die aus einem ausziehbaren Fördergurt besteht. Die Entladung erfolgt damit – entgegen der derzeit vorwiegend teilautomatischen Systeme am Markt – völlig automatisch.
Die Österreichische Post setzt schon seit 2018 in ihren Logistikzentren auf die erfolgreich erprobte Technologie des Rapid Unloaders. (red)