Onlinehandel profitiert von Corona-Krise
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RETAIL Redaktion 09.06.2020

Onlinehandel profitiert von Corona-Krise

Der Onlinehandel erlebt seit dem Ausbruch der Corona-Krise insgesamt einen allgemeinen Aufwärtstrend.

WIEN. Der Onlinehandel erlebt seit dem Ausbruch der Corona-Krise insgesamt einen allgemeinen Aufwärtstrend. Das zeigen die Zahlen einer Auswertung der von Trusted Shops abgesicherten Käufe: Bis Ende Mai wuchs diesbezüglich das Volumen um insgesamt 78 Prozent im Vergleich zum Februar. Aber nicht alle Unternehmen profitierten offenbar gleichermaßen von der Krise. In einigen Branchen wie „Reisen & Hotels“ sicherten sich Käufer im selben Zeitraum um bis zu 50 Prozent weniger ab.

Seit Beginn der Corona-Krise befindet sich der Onlinehandel offenbar in einem allgemeinen Aufwärtstrend. Wie eine Auswertung von Trusted Shops zeigt, wuchs das Volumen der durch den Käuferschutz abgesicherten Bestellungen bei rund 30.000 Shops bis Ende Mai im Vergleich zum Februar um insgesamt 78 Prozent. Anhand der Daten lässt sich ableiten, dass in einigen Branchen ein deutlich höheres Auftragsvolumen in der Krisenzeit vorhanden war. Entsprechend sicherten sich natürlich mehr Käufer bei ihren Transaktionen ab.

Floristik sowie Heim- und Gartenbedarf waren besonders gefragt
Angeführt wird die Statistik von der Floristik-Branche. Diese freute sich im betrachteten Zeitraum über einen deutlichen Zuwachs des Volumens um ganze 257 Prozent im Vergleich zum Februar. Offenbar schickten sich die Menschen in Zeiten der Kontaktbeschränkungen zu feierlichen Anlässen häufiger Blumensträuße oder nutzten die Zeit, ihre Wohnungen, Gärten oder Balkone zu verschönern. Auch der Bedarf an Gartenartikeln war demnach offenbar groß: Hier wuchs das Volumen der abgesicherten Käufe um 216 Prozent, gefolgt von Hobby, Sammeln & Freizeitartikeln (154 Prozent), Baumarkt-Artikeln (124 Prozent) Genussmitteln (117 Prozent) und der Telekommunikation (108 Prozent).

Ebenfalls interessant: Im März erlebte der Handel mit Edelmetallen einen kurzfristigen Boom. Hier wuchs das Volumen der abgesicherten Käufe im März schlagartig auf 328 Prozent an. Im Angesicht der Corona-Krise fürchteten viele Anleger um ihre Ersparnisse. Deshalb gab es zu Beginn der Pandemie einen regelrechten Ansturm auf physisches Gold in Form von Barren und Münzen.

Hotels, Reise- und Eventveranstalter haben mit der Krise zu kämpfen
Aber nicht alle Onlinehändler profitierten gleichermaßen von der Corona-Krise. Besonders die Touristik hat seit Ausbruch der Pandemie zu kämpfen. So sank das Volumen der abgesicherten Käufe im Bereich „Reisen & Hotels“ um 50 Prozent im Vergleich zum Februar. Auch die Event-Branche musste Einbußen hinnehmen: Bei Ticketverkäufern schrumpfte das Volumen der abgesicherten Käufe um 45 Prozent, weil keine Großveranstaltungen wie etwa Konzerte stattfinden durften. Dahinter rangieren Verkäufer von Kostümen und Karnevalszubehör (-43 Prozent), die Consulting-Branche (-24 Prozent) sowie Finanzen und Versicherungen (-22 Prozent).

In Zeiten der Isolation verlagerte sich das Leben der Menschen in die eigenen vier Wände – entsprechend war beispielsweise der Bedarf an Heim- und Gartenbedarf groß, während Event-Veranstalter nach wie vor unter fehlenden Einnahmen zu leiden haben, solange keine Großveranstaltungen stattfinden dürfen. Das spiegelt sich jetzt auch in den Zahlen wieder. Unter dem Strich sind die meisten Branchen mit ihren Shops gut gerüstet gewesen und durften sich in beinahe allen Bereichen über zusätzliches Auftragsvolumen freuen. (red)

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