WIEN. Ein süßer Duft strömt durch die Produktion, es riecht nach Kakao, gerösteten Haselnüssen und frisch gebackenen Waffeln. Es werden frische Pischinger-Oblaten gebacken, wahlweise mit feinster Mandel- oder Haselnusscreme gefüllt, mit flüssiger Schokolade überzogen und kurz darauf mit Haselnüssen oder Mandeln bestreut, bevor noch einmal eine hauchdünne Schicht an Schokolade folgt. In der Pischinger-Produktion in Wien-Liesing, werden die beliebten Pischinger-Spezialitäten, wie Mandel-Ecken, Mignon Schnitten und Wiener Nusskrokant, hergestellt.
Süßes kaiserliches Erbe
Die Wurzeln der Marke liegen im Jahr 1849. Von einer kleinen Manufaktur in Wien-Neubau aus versüßte Gründer Leopold Pischinger die Stadt mit Schokoladenwürfeln, Schokotafeln, Zuckergalanteriewaren und Biskuits. Anfang der 1880er-Jahre kreierte sein Sohn Oskar Pischinger die Oblaten Torte – ein Produkt, das heute weltweit berühmt ist. Sie verhalf dem Unternehmen schon damals zu großem Erfolg. Pro Tag wurden bis zu 1.200 Stück produziert. Auch Kaiserin Sissi schätzte die Torte so sehr, dass sie sie bis in ihren Kurort Karlsbad liefern ließ. Die Krönung des Erfolges war die Ernennung von Pischinger zum „K.u.K. Hoflieferanten“. Ein weiterer imperialer Meilenstein: Kronprinzessin Stephanie, Gattin von Kronprinz Rudolf, ließ sich den süßen Christbaumbehang von Pischinger sogar in die Hofburg bringen, um ihren Christbaum damit zu schmücken.
Vom Wiener Heurigen in die ganze Welt
Als die Firma 2006 zum Verkauf stand, nutzte der Familienbetrieb Heindl die Chance. „Wir haben nicht lange überlegt und sofort das Potential erkannt. Oskar Pischinger und uns verbindet nicht nur die reiche Tradition und Wiener Herkunft, sondern auch der hohe Anspruch an Qualität“, so Andreas Heindl, Geschäftsführer der Confiserie Heindl. In diesem Sinne holten sein Bruder Walter Heindl und er die Originalrezepte hervor und kehrten zu diesen zurück. „Bei uns gilt eine Regel. Egal, wie hoch die Preise steigen, bei der Qualität werden niemals Abstriche gemacht. Dafür stehen wir als Familie“, ergänzt Andreas Heindl. Heute ist die Marke Pischinger weltweit beliebt und wird von Wien aus in rund 30 Länder exportiert. Neben dem Einzelhandel bildet die Gastronomie ein weiteres Standbein. Andreas Heindl ergänzt: „Pischinger gehört zum Heurigen wie der Wein. Bei allem Export in die weite Welt freuen wir uns besonders, dass Pischinger-Produkte bei den Heurigen in und rund um Wien so beliebt sind. Diese Partnerschaften bereiten uns viel Freude.“
Um der Vielfalt an knusprig-frischen Kreationen eine noch größere Bühne zu geben, schenkte die Familie Heindl der Marke Pischinger zum „Geburtstag“ den ersten eigenen Shop, der kürzlich am Graben 26 in Wien öffnete. In den 30 Heindl-Filialen sind die Waffelspezialitäten selbstverständlich weiterhin erhältlich. Bei der Eröffnung war neben Walter und Andreas Heindl auch die bezaubernde „Kaiserin Sissi“ zugegen, die stilvoll in einer weißen Kutsche vorfuhr. Weitere Gäste waren Dompfarrer Toni Faber, der dem neuen Geschäft seinen Segen gab, Bezirksvorsteher Innere Stadt Mag. Markus Figl, Spartenobmann der WKW Ing. Martin Heimhilcher, der Geschäftsführer von Fairtrade Österreich Hartwig Kirner, und I.E. Mireya Muñoz Mera, ecuadorianische Botschafterin in Österreich.
Die O-Töne des Abends
Andreas Heindl: „Der neue Shop ist nicht nur eine Hommage an die reiche Geschichte von Pischinger, sondern auch ein Schritt in die Zukunft, um die Marke noch sichtbarer und zugänglicher zu machen. Wir sind stolz, Pischinger unter unserem Dach zu wissen und die süße Waffeltradition in die Welt hinauszutragen.“
Toni Faber: „Die Pischinger Oblatentorte begleitet mich schon seit Kindheits- und Jugendtagen. Auch die Mandel- und Haselnussecken versprechen immer einen besonderen Genuss. Ich glaube, wir tun nicht gut daran, uns Lebensgenüsse zu verbieten, sondern wir genießen, um dann alle Herausforderungen des Lebens wieder besser meistern zu können.“
Martin Heimhilcher: „Ich esse einfach alles von Pischinger wahnsinnig gerne und muss mich sehr disziplinieren, dass ich da nicht über die Strenge schlage. Jedes Mal, wenn ich in einem Shop bin, bin ich sehr gefährdet, sehr viel für meine Familie, meine Mitarbeiter*innen und mich einzukaufen.“
Markus Figl: „Ich freue mich sehr, dass dieser Shop die Innere Stadt belebt – mit einem Familienunternehmen, einem Wiener Traditionsunternehmen. Es ist für uns sehr wichtig, Wiener Tradition in der Innenstadt aufrechtzuerhalten.“