Preise im deutschen Großhandel mit stärkstem Anstieg seit 1962
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RETAIL Redaktion 14.12.2021

Preise im deutschen Großhandel mit stärkstem Anstieg seit 1962

Teuerung erneut deutlich beschleunigt - Preisanstieg im November von 16,6 Prozent gegenüber Vorjahresmonat - Preistreiber Mineralölerzeugnisse.

BERLIN. Die Verkaufspreise im deutschen Großhandel sind im November wegen teurer Rohstoffe und Vorprodukte so stark gestiegen wie noch nie. Sie lagen um 16,6 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Das ist der kräftigste Anstieg seit Beginn der Datenerhebung im Jahr 1962. Damit beschleunigte sich der Preisauftrieb erneut deutlich: Im Oktober hatte die Teuerungsrate noch bei 15,2 Prozent und im September bei 13,2 Prozent gelegen.

Die Entwicklung gilt als Indikator für zukünftige Inflationstendenzen, da der Großhandel das Scharnier zwischen Herstellern und Endkunden darstellt. Die Inflationsrate liegt aktuell mit 5,2 Prozent so hoch wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Die Wirtschaftsweisen erwarten in ihrem Jahresgutachten für die Bundesregierung für das zu Ende gehende Jahr eine durchschnittliche Inflationsrate von 3,1 Prozent. Sie soll 2022 auf 2,6 Prozent fallen.

Zu den stärksten Preistreibern im Großhandel zählten im November einmal mehr die Mineralölerzeugnisse. Sie kosteten durchschnittlich 62,4 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie die Statistiker ermittelten. Altmaterialien und Reststoffe verteuerten sich sogar um 77,4 Prozent, Erze, Metalle und Vorprodukte aus Metall um 60,3 Prozent. Erheblich gestiegen sind auch die Preise für Roh- und Schnittholz (plus 41,1 Prozent) sowie für Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermittel (plus 30,3 Prozent).

Wegen der raschen Erholung der Weltkonjunktur von der Corona-Rezession steigen derzeit die Preise für viele Produkte rasant. Besonders die weltgrößten Volkswirtschaften USA und China wachsen in diesem Jahr recht stark, zumal dort große Konjunkturprogramme aufgelegt wurden. Dadurch kommt es zu globalen Engpässen, die zu steigenden Preisen führen. Hinzu kommen gestörte Lieferketten, etwa durch Corona-Ausbrüche in China, wo die Behörden wegen eines einzigen entdeckten Falls schon mal ganze Fabriken und Häfen schließen. (red)

 

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