Streik bei der deutschen Supermarkt-Kette Real
APA EPA Oliver Berg
Olaf Koch, Metro
RETAIL Redaktion 30.09.2015

Streik bei der deutschen Supermarkt-Kette Real

Metro-Vorstandschef Koch fordert Zugeständnisse der Gewerkschaft

STUTTGART. Die deutsche Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat die Beschäftigten der Supermarktkette Real für Mittwoch zu einem eintägigen Warnstreik aufgerufen. Damit solle "gegen die Tarifflucht des Unternehmens" protestiert werden, teilte der Verdi-Landesbezirk Baden-Württemberg am Dienstag in Stuttgart mit. Rund 4.000 Mitarbeiter erwartet die Gewerkschaft bei einer zentralen Demonstration in Düsseldorf. Dort will sie der Real-Muttergesellschaft Metro 25.000 Protestunterschriften vorlegen. Real hatte Mitte Juni erklärt, sich nicht mehr an die Flächentarife im Einzelhandel zu binden und mit Verdi einen Haustarifvertrag aushandeln zu wollen. Die Monatsgehälter der aktuell Beschäftigten wolle das Unternehmen aber nicht ändern.

Verdi Baden-Württemberg beklagte am Dienstag, die Beschäftigten hätten trotzdem bereits "erhebliche finanzielle Nachteile", weil sie nicht in den Genuss der jüngsten Tariferhöhungen im Einzelhandels kämen. Bei Neueinstellungen drohten zudem Verschlechterungen. Metro-Vorstandschef Olaf Koch forderte ein Entgegenkommen von Verdi. Ansonsten könne es für Real "sehr bedrohlich" werden, sagte er dem Handelsblatt. "Für uns bleibt Real die größte Baustelle, und wir müssen da zügig eine strategische Antwort finden." Durch den Einzelhandelstarifvertrag habe Real bis zu 30 Prozent höhere Personalkosten gezahlt als manches Konkurrenzunternehmen. (APA)

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