Vorarlberger Handel 2021 mit nominellem Umsatzplus von 10,9 Prozent
© Spar
Carina Pollhammer.
RETAIL Redaktion 02.03.2022

Vorarlberger Handel 2021 mit nominellem Umsatzplus von 10,9 Prozent

BREGENZ. Während allerdings in einigen Bereichen das Vorkrisenniveau (2019) erreicht werden konnte, blieben andere Sektoren weit dahinter zurück. Die Sparte Handel in der Vorarlberger Wirtschaftskammer mit Obfrau Carina Pollhammer an der Spitze forderte am Montag, 28. Februar 2022, daher eine Verlängerung der Wirtschaftshilfen bis Ende Juni.

Im Vergleich zu 2019 bedeutete der Umsatz im vergangenen Jahr für den Vorarlberger Handel (inklusive Groß- und Kfz-Handel) ein Wachstum von 5,4 Prozent. Besonders stark entwickelt hat sich der Onlinehandel mit einem Wachstum von 12,4%. Im Einzelhandel seien die Umsatzerlöse gegenüber 2020 ebenfalls gestiegen, nämlich um 3,1 Prozent, sagte Pollhammer. "Im Großen und Ganzen sind die Zahlen natürlich erfreulich", stellte sie fest.

Aufholbedarf bestehe aber jedenfalls noch im Bekleidungs- und Schuhhandel, bei Blumen, im Schmuckhandel, im Spielwaren- und Sportartikelhandel, im Elektrohandel sowie bei Büchern und Zeitschriften. In diesen Bereichen habe das Vorkrisenniveau leider noch nicht erreicht werden können. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Branchen seien groß, sagte auch Peter Voithofer vom Economica Institut. So hätten sich etwa die Ausgaben der Konsumentinnen und Konsumenten vom Mode- in den Heimwerkerbereich verschoben.

Im heimischen Großhandel habe man es 2021 aufgrund der Rohstoff- und Güterverknappung sowie Lieferverzögerungen mit außergewöhnlich hohen Preissteigerungen zu tun bekommen, hieß es. "Daraus resultiert das große Plus von 14,4 Prozent Umsatzsteigerung bei Vorarlbergs Großhandelsbetrieben. Die preisbereinigte Konjunkturentwicklung weist ein Plus von vier Prozent im Vergleich mit 2020 aus", sagte Voithofer. Der Fachgroßhandel und der Großhandel mit Gebrauchs- und Verbrauchsgütern (Bekleidung, Elektro, Möbel, etc.) hätten das Vorkrisenniveau erreicht bzw. sogar übertroffen. Das gelte aber nicht für den Großhandel mit Lebensmitteln, der unter den pandemiebedingten Schließungen von Gastronomie und Hotellerie gelitten habe. Auf dem Vorkrisenniveau angekommen sei auch die Kfz-Wirtschaft.

Die Forderung nach einer Verlängerung der Wirtschaftshilfen begründete Pollhammer unter anderem mit dem Weihnachtsgeschäft, das aufgrund der 2G-Regelung "desaströs" ausgefallen sei. Auch die galoppierende Preisentwicklung im Energiebereich, die internationalen Logistik- und Lieferengpässe sowie die generell hohe Inflation wirkten sich nach wie vor deutlich auf die Situation der heimischen Händler aus. Zudem sei die Eigenkapitalbasis vieler Betriebe durch die Pandemie stark angegriffen, argumentierte Pollhammer. (red)

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