MÜNCHENDORF. In der aktuellen Berichterstattung und von verschiedenen Seiten wird derzeit großer Druck auf den Lebensmittelhandel ausgeübt: Non-Food-Angebote wie etwa Blumen sollen komplett aus dem Sortiment genommen werden. Keine oder nicht ausreichende Erwähnung findet dabei die Tatsache, dass das in den heimischen Supermärkten angebotene Blumensortiment ebenfalls von österreichischen Lieferanten stammt.
Heimische Produktion gefährdet
„Der österreichische Lebensmittelhandel arbeitet vorrangig mit heimischen Lieferanten zusammen, wo auch immer es die Gegebenheiten zulassen. Wie bei anderen Warengruppen auch, sind die Einkäuferinnen und Einkäufer der großen Lebensmittelmärkte stets darum bemüht, das beste Angebot zu finden, dieses zu prüfen und dann in ihr Sortiment zu übernehmen. Sollten die skizzierten Überlegungen realisiert und der Lebensmittelhandel bezogen auf diese Warengruppe eingeschränkt werden, hätte das unmittelbar gravierende Auswirkungen auf die Fortführung unseres Betriebes: Wir müssten mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Standort Münchendorf kündigen, davon rund zwei Drittel Frauen, da das Kurzarbeit-Modell in diesem Fall nicht greift. Denn ohne entsprechende Abnehmer muss die Produktion dieser verderblichen Ware vollständig eingestellt werden. Damit würden unsere Tulpen als Existenzgrundlage und somit auch der Betrieb verwelken“, erklärt Marco Waibel, Geschäftsführender Gesellschafter der Rosen Waibel Münchendorf GmbH.
Als familiengeführtes Unternehmen produziert Rosen Waibel in Niederösterreich, südlich von Wien, täglich rund 150.000 Stück Tulpen. Diese werden an heimische Handelsketten wie Rewe oder Hofer geliefert. Noch bis Ende April läuft die Tulpenproduktion auf Hochtouren. Im Vorjahr hat der Betrieb mit rund 15 Mio. Stück Schnittblumen knapp 70% seines Jahresumsatzes erwirtschaftet. (red)
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