Woman Day - Jeder 2. Mann geht shoppen
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RETAIL Redaktion 04.10.2023

Woman Day - Jeder 2. Mann geht shoppen

Konsumstimmung im Keller. HV-Konsumbarometer auf tiefstem Stand seit zwei Jahren. Schnäppchentage helfen dem Handel, dringend notwendige Frequenz zu schaffen.

WIEN. Am 5. Oktober findet wieder der "Woman Day" statt. Bei zahlreichen Handelsunternehmen gibt es an diesem Tag Rabatte von bis zu -30%. Der Handelsverband hat gemeinsam mit Mindtake Research bei den heimischen Konsument:innen nachgefragt, wer die Woman Day-Angebote kennt und nutzt.

"Aktionen wie der Woman Day sind gerade in herausfordernden Zeiten wie diesen wichtig, um neue Kunden anzusprechen und Frequenz in den Geschäften zu erzeugen. Anders als an einem normalen Einkaufstag gehen die Konsumentinnen und Konsumenten am Woman Day mit einer stärkeren Kaufabsicht shoppen, da sie sich schon im Vorfeld über Aktionen und Rabatte informiert haben. Heuer geht auch jeder zweite Mann zu diesem Anlass shoppen", sagt Rainer Will, Geschäftsführer des Handelsverbandes. "Der Woman Day bringt dem Handel zwar Frequenz und Umsatz, dieser ist durch die Rabatte aber auch teuer erkauft. Und natürlich handelt es sich um einen Einmaleffekt."

Die Bekanntheit des Woman Day ist mittlerweile enorm: Mehr als neun von zehn Frauen ist der Shopping-Tag ein Begriff. Und auch bei den Herren stoßen die Sonderangebote auf großes Interesse: Nur drei von zehn Männern ist noch nicht bekannt, dass auch sie von den Rabatten profitieren können.

Branchenvergleich: Modehandel und Drogerien als Profiteure
In diesem Jahr wollen 62% der Frauen und 52% der Männer die Rabatt-Gutscheine am Woman Day nutzen, weitere jeweils rund 20% überlegen noch. Nur 17% der Frauen und 27% der Männer geben an, gar nicht von den Rabattangeboten Gebrauch machen zu wollen.

Ganz weit oben auf der Wunschliste stehen heuer:

· Mode/Bekleidung (37%)

· Körperpflege/Parfum (31%)

· Schuhe (26%)

· Haarpflege/-produkte (20%)

· Unterwäsche (19%)

· Schmuck (17%)

Bundesländervergleich: Vorarlberg und Salzburg am spendierfreudigsten

"Besonders einkaufsfreudig zeigen sich im Bundesländervergleich die Konsument:innen in Vorarlberg und Salzburg mit geplanten Ausgaben von teils deutlich über 200 Euro. Auch Wien und das Burgenland liegen über dem bundesweiten Durchschnitt. Das geplante Pro-Kopf-Budget für den Woman Day 2023 liegt im Schnitt bei 152 Euro", bestätigt Handelssprecher Rainer Will.

Geshoppt wird heuer vor allem im Einkaufszentrum
Interessant: Während Männer am Woman Day am liebsten von ihrer Partnerin oder ihrem Partner begleitet werden wollen (63%), nehmen sich die Frauen am liebsten Zeit für sich alleine (45%). Nur 27% wollen mit ihrem Partner/ihrer Partnerin shoppen gehen, weitere 24% nehmen Freund:innen mit auf die Jagd nach dem besten Schnäppchen.

Neben einzelnen Händlern nehmen auch ausgewählte Shoppingcenter am Woman Day teil. Jeder zweite geplante Kauf wird heuer in einem Einkaufszentrum stattfinden. Immerhin jede:r Dritte nutzt den Woman Day zum Online-Shopping. Rund ein Viertel plant einen Einkauf in einer Einkaufsstraße.

Konsumbarometer auf tiefstem Stand seit zwei Jahren
Sondereinkaufstage wie der Woman Day können den Handel freilich nicht darüber hinwegtrösten, dass die allgemeine Konsumstimmung weiterhin schwierig bleibt. Angesichts der sich eintrübenden Konjunktur ist das HV-Konsumbarometer von 109 Punkten im Vorquartal auf nunmehr 108 Punkte weiter abgesackt. Damit wurde der tiefste Stand seit dem 4. Quartal 2021 erreicht, als das Land im letzten Corona-Lockdown verharrte.

Der nunmehrige Rückgang des Konsumbarometers ist vornehmlich auf einen Einbruch in der Konjunkturerwartung der Bevölkerung zurückzuführen: Glaubten im 2. Quartal noch 35% an eine weiterhin positive konjunkturelle Entwicklung, tun dies im 3. Quartal nur noch 28% der Konsument:innen. Hingegen rechnen 36% mit einer sinkenden Konjunktur (2. Quartal: 28%). Auch die Sparneigung ist wieder deutlich gestiegen. Die Ausgabeneigung verharrt wie schon seit Jahresbeginn auf einem eher bescheidenen Niveau und liegt mit 116,9 Punkten deutlich schlechter als im 3. Quartal 2022 (135,5 Punkte).

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