macro 7: Wien – Mit der Präsentation des nunmehr 15. Jahrgangs des Export-Jahrbuchs Weltmeister Österreich 2025 legt die medianet Verlag GmbH aus Wien erneut eine umfassende Publikation zur wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit und Innovationskraft des österreichischen Exportsektors vor. Unter der Federführung von Autor Alexander Haide beleuchtet das 180 Seiten starke Jahrbuch aktuelle Entwicklungen, Strategien und Zukunftsthemen des Wirtschaftsstandortes Österreich. Zentrale Fragestellungen, wie die nach der Rolle Österreichs als Exportweltmeister, das Bewusstsein um Standortfaktoren sowie die Diskussion um hohe Abgaben- und Energiekosten, ziehen sich durch die Beiträge. Die Publikation beleuchtet, ob die Alpenrepublik ihren einstigen Status als internationaler Top-Exporteur halten kann und welche Maßnahmen nötig sind, um die Wettbewerbsfähigkeit weiter auszubauen.

Innovationen aus Medizin, Landwirtschaft und Industrie
Besonderes Augenmerk gilt – so Autor Alexander Haide – “aktuellen Innovationen „Made in Austria“, die das breite Spektrum des heimischen Exportsektors abbilden.” Neben der medizinischen Neuentwicklung der „Shark-Screw“, einer Operationsschraube, die sich ohne Zutun mit dem Knochen verwächst, findet sich etwa auch die „Innovation Farm“, “ein agrarisches Projekt, das High-Tech-Sensoren und künstliche Intelligenz zur Auswertung von Daten aus dem Verdauungstrakt von Kühen nutzt.”, erzählt Haide im macro Talk-Format mit medianet Chefredakteurin Sabine Betschneider. Das Technologieunternehmen „Bergwind“ setzt auf die Kombination von Sesselliften mit integrierten Windturbinen zur Stromerzeugung. Zudem wird der Hidden Champion MK Illumination aus Innsbruck für seine Outdoor-Lichttechnik -Innovationen hervorgehoben.

Themenschwerpunkte Standortkosten, Energie, Digitalisierung und KI
Angesichts der sich dynamisch verändernden globalen Rahmenbedingungen widmet sich das Jahrbuch intensiv den Themen Energieversorgung, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz. Gerade für Österreich, das im internationalen Vergleich als Hochpreisland gilt, sind technologische Fortschritte und Effizienzsteigerungen entscheidend, um am Weltmarkt weiterhin erfolgreich zu agieren.

Internationale Perspektiven und Risiken im Export
Der Beitrag von Franz Maier, Generaldirektor bei Atradius Kreditversicherung und Obmann des Außenhandels der Wirtschaftskammer Wien, unterstreicht die Bedeutung von Kreditversicherungen als Mittel zur Risikominimierung im Exportgeschäft. Gerade in exportstarken Branchen wie der heimischen Automobilzulieferindustrie – rund 700 Betriebe liefern nach Deutschland – schafft die Absicherung gegen Zahlungsausfälle Planungssicherheit. Maier betont zudem Wiens Rolle als Drehscheibe für Osteuropa und Südosteuropa.

Industrie 4.0, Fachkräfte und Standortfragen
Thomas Welser, CEO der Welser Profile GmbH Unternehmensgruppe und Vorsitzender der „Plattform Industrie 4.0“, weist auf die Bedeutung gut ausgebildeter Fachkräfte und attraktiver Rahmenbedingungen zur Förderung industrieller Wertschöpfung hin. Die digitale Transformation wird dabei als entscheidendes Werkzeug verstanden, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern. Im internationalen Vergleich können flexible Strukturen und wirtschaftliches Bewusstsein, wie etwa in den USA, Vorteile bieten. Gleichzeitig gilt es, in Österreich Standortkosten zu reduzieren, um weitere Industrieansiedlungen zu ermöglichen.

Luftfahrtindustrie: Wachstum trotz steigender Kosten
Auch Vertreter global agierender Unternehmen wie Andreas Perotti, Chief Marketing & Communications Officer der FACC AG, kommen zu Wort. Die österreichisch verwurzelte Aerospace-Industrie profitiert von vollen Auftragsbüchern nach der Krise, steht aber steigenden Standortkosten gegenüber. Trotz dieser Herausforderungen setzt FACC weiterhin auf Forschung und Entwicklung in Österreich und expandiert gleichzeitig ins nahe Ausland, wie etwa nach Zagreb, wo sich Arbeitskräfte leichter finden lassen. Trainingszentren und interne Ausbildungsprogramme sollen das erforderliche Fachwissen langfristig sichern.

Rohstoffe, Regulierung und verlässliche Rahmenbedingungen
Andreas Reichhardt, Sektionsleiter im Bundesministerium für Finanzen, verweist auf die Bedeutung mineralischer Rohstoffe für 25 % des heimischen BIPs. Er mahnt zu faktenbasierter Politik ohne ideologische Scheuklappen und fordert Investitions- sowie Rechtssicherheit für die Industrie. Überbordende Berichtspflichten und mangelnde Konsistenz in der politischen Führung mindern hingegen die Attraktivität des Standortes.

„Weltmeister Österreich 2025“ ist mehr als ein Nachschlagewerk – es zeigt mit Zahlen, Fakten und konkreten Beispielen, wie breitgefächert und gleichzeitig herausfordernd das Umfeld für den österreichischen Export ist. Ob in der Medizin-, Landwirtschafts-, Luftfahrt- oder Digitalwirtschaft: Die Innovationskraft des Landes ist unbestritten, die Kosten zu hoch.

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