career studio: Entwicklungen wie Klimawandel und KI erzeugen radikale Umbrüche. Für Wiens größten Anbieter in der beruflichen Aus- und Weiterbildung, das BFI Wien, ist Höherqualifizierung die einzig logische Antwort auf diese Herausforderungen. Hier gelte es manch falsches Bild von Green Jobs und Co. geradezurücken, sagt BFI Wien -Geschäftsführer Franz-Josef Lackinger im Gespräch mit medianet-Chefredakteurin Sabine Bretschneider.
Selbstverständlich brauche es akademisch ausgebildete Menschen in Forschung und Entwicklung, aber gleichermaßen auch jene, die die Ergebnisse in den Alltag übertragen. „Wir brauchen die Personen, die aufs Dach steigen und Solarpaneele so montieren, dass sie nicht beim ersten Windstoß wieder herunterfallen – und die Gasthermen fachgerecht und qualifiziert austauschen.“ Zeitweise in Vergessenheit geratene Lehrberufe und Fertigkeiten sind wieder gefragt: „Schweißen ist ein Green Skill.“ Eine fundierte handwerklich-technische Ausbildung sei aktuell eine hervorragende Zukunftsinvestition.
Ähnlich verhält es sich in diesem Kontext mit KI: Nachdem White Collar-Berufe jahrzehntelang im Vorteil waren, scheint dieses Gefälle zu kippen. „Aber bis wir dahin kommen, wird es ähnlich lange dauern wie nach der Einführung des PC am Arbeitsplatz, die ursprünglich auch Ängste verursacht hat. Wo man gedacht hat, es wird überhaupt keine Office-Assistenz mehr geben. So wird sich das jetzt sich mit der künstlichen Intelligenz abspielen – und wir als Erwachsenenbildungsbranche werden die sein, die als allererste hier auch mit den Angeboten auf den Markt gehen.“
Ein Knackpunkt bleibt die Frage, wer für die Qualifizierung zahlen soll: Natürlich seien Firmen und Privatpersonen gefordert, so Lackinger. Vor allem bei der Basisfinanzierung von Aus- und Weiterbildung sei jedoch auch die Politik in der Pflicht: „Volkswirtschaftlich lohnt es sich auf jeden Fall“.
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