agency log #108: 15 Jahre Mediaplus Austria: Vom Start-up zur festen Größe im heimischen Media-Agenturen-Markt

Zum fünfzehnten Geburtstag der Wiener Media-Agentur Mediaplus Austria GmbH & Co KG stand in „agency log“ nicht nur ein Rückblick auf eine beachtliche Wachstumsstory im Fokus, sondern auch eine Standortbestimmung des heimischen Media-Marktes. Herausgeber Chris Radda sprach mit Ronald Hochmayer, Managing Partner von Mediaplus Austria, und Verena Kehr, Geschäftsleiterin, über unternehmerische Lernkurven, strukturelle Marktveränderungen und die strategischen Weichenstellungen für die kommenden Jahre.

Was 2010 mit vier Mitarbeitenden begann, ist heute eine Agentur mit 44 Beschäftigten und einem festen Platz in der Oberliga der österreichischen Media-Agenturen. Mediaplus Austria ist Teil des „House of Communication“ in Wien-Mariahilf, das seit 2019 die Kompetenzen der Serviceplan Group Austria bündelt. Insgesamt arbeiten dort rund 130 Mitarbeitende, eingebettet in die international agierende Serviceplan Group mit Sitz in München.

Verena Kehr, die als fünfte Mitarbeiterin zur Agentur kam und seit elf Jahren maßgeblich an deren Entwicklung beteiligt ist, beschreibt die emotionale Bindung an das Unternehmen offen: „Da hängt das Herz dran.“ Ihre Karriere steht exemplarisch für den organischen Aufbau der Agentur, der von interner Entwicklung, langfristiger Perspektive und unternehmerischer Kontinuität geprägt ist.
Auch Ronald “Ronnie” Hochmayer verweist auf diesen langfristigen Ansatz. Trotz des starken Wachstums habe man sich den ursprünglichen Gründungsgeist bewahrt. „Innovation, Kreativität und Neugierde – das war von Anfang an unser Antrieb und ist es bis heute geblieben“, so Hochmayer. Dieser Anspruch spiegelt sich nicht zuletzt in der Erfolgsbilanz bei den medianet Xpert Awards wider: Fünfmal Gold in Folge in der Kategorie Mediaagenturen sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen unterstreichen die Positionierung von Mediaplus Austria im Markt.

Ein wesentlicher Faktor für diese Entwicklung ist laut Hochmayer die kontinuierliche Anpassung interner Prozesse. Marktdurchdringung sei nur möglich, wenn Strukturen laufend hinterfragt und weiterentwickelt werden. Vor diesem Hintergrund hat Mediaplus ein eigenes Business-Innovation-Team etabliert, das sich nicht nur mit neuen Produkten und Services, sondern auch mit der Weiterentwicklung von Mediaforschung und kreativen Planungsansätzen beschäftigt. Inhaltlich betreut die Agentur heute ein breites Kundenspektrum – von Industrie über Medien und Fast Moving Consumer Goods bis hin zu Mobility- und Tourismusmarken. Diese Vielfalt sei strategisch gewollt, betont Hochmayer, um Resilienz gegenüber konjunkturellen Schwankungen zu schaffen.
Gleichzeitig sieht er den heimischen Medien-Markt unter Druck. Der zunehmende Abfluss von Werbeinvestitionen zu globalen Technologie-Plattformen stelle eine strukturelle Gefahr dar. „Die Geschäftsgrundlage von Mediaagenturen ist ein breiter, funktionierender lokaler Medienmarkt“, so Hochmayer. Mediaplus versuche daher bewusst, internationale Produkte und Technologien „zu austrifizieren“ und in österreichische Medienumfelder zu integrieren – ein Ansatz, der lokale Wertschöpfung sichern soll.
Mit Blick auf das Jahr 2026 orten Kehr und Hochmayer zwar eine spürbare Unsicherheit im Markt, zeigen sich jedoch vorsichtig optimistisch. Man rechne mit einem moderaten Aufwärtstrend und plädiere dafür, Marketinginvestitionen antizyklisch zu denken. „Marketing ist mehr als nur gute Geschichten. Es hat unmittelbaren wirtschaftlichen Wert“, betont Hochmayer und positioniert Marketing klar als Innovationsinvestment.
Aktuell gewinnen Themen wie Real-Time-Performance und Retail Marketing weiter an Bedeutung. Gleichzeitig verändert sich der Bewegtbildmarkt fundamental. Klassische große TV-Spots seien längst nicht mehr für alle Budgets realistisch, während Content-Formate und flexible Bewegtbildlösungen stark wachsen.

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