health:economy: 30 Jahre Omni-Biotic – Wie Probiotika aus Graz den Weltmarkt erobern
Graz/Wien. Die probiotische Medizin hat in den vergangenen Jahrzehnten eine rasante Entwicklung genommen – und das Grazer Institut AllergoSan zählt heute zu ihren globalen Treibern. Im aktuellen TV-Studiogespräch des medianet-Formats „health:economy“ diskutierte medianet-Herausgeber Chris Radda mit Anita Frauwallner, Gründerin und Leiterin des Institut AllergoSan, über die wissenschaftlichen Durchbrüche, internationalen Erfolge und strategischen Zukunftsperspektiven ihres Unternehmens. Anlass des Gesprächs: 30 Jahre Omni-Biotic, der inzwischen weltweit erhältlichen Probiotika-Marke aus Graz.
Vom Pionierprojekt zum Global Player
Was 1991 mit einer Initiative von Anita Frauwallner begann, hat sich über drei Jahrzehnte zu einem der bedeutendsten europäischen Unternehmen im Bereich probiotischer Medizin entwickelt. Anita Frauwallner verfolgte einen konsequent ganzheitlichen Ansatz: Gesundheit beginne im Darm – und damit beim Mikrobiom.
Heute beschäftigt das Institut AllergoSan 450 Mitarbeitende, erwirtschaftete 2024 einen Umsatz von über 200 Millionen Euro und ist mit Omni-Biotic Marktführer im DACH-Raum sowie weltweit die Nummer drei eines um 8–10 % jährlich wachsenden Marktes. Produkte aus dem Hause AllergoSan sind in über 40 Ländern erhältlich – und die Expansion schreitet weiter voran.
Wissenschaft als Kern des Erfolgs
Frauwallner betont, dass der Durchbruch nur durch kompromisslose Forschungsarbeit möglich war. Die Analyse einzelner Bakterienstämme dauere oft Jahre, bevor ein Produkt auf den Markt komme. „Wir erzählen nicht nur etwas – wir beweisen es“, sagt sie im Gespräch mit Chris Radda. Mehr als 120 wissenschaftliche Publikationen belegen diesen Anspruch. Die internationale Relevanz der Grazer Forschung zeigt sich auch in mehreren wissenschaftlichen Auszeichnungen: Die Weltorganisation für Gastroenterologie (WGO) reihte eine AllergoSan-Studie unter die Top 12 weltweit.
Omni-Biotic Hetox wurde 2015 zur wichtigsten hepatologischen Studie des Jahres gekürt.
An der Uni-Klinik Graz (und vielen weiteren renommierten Kliniken) wird Omni-Biotic 10 seit sechs Jahren erfolgreich gegen Krankenhauskeime eingesetzt.
Auch in der Onkologie liefert die Mikrobiomforschung neue Perspektiven: Geschädigte Darmflora könne die Entstehung von Brustkrebs beeinflussen, erläutert Frauwallner. Zudem mildern Probiotika nachweislich Nebenwirkungen von Chemotherapien und verkürzen Krankenhausaufenthalte.
Probiotika zwischen Gesundheitsnutzen und Gesundheitskosten
Obwohl probiotische Therapien nachweislich Kosten reduzieren – etwa durch kürzere Spitalsaufenthalte – würden viele Patienten zögern, selbst in ihre Gesundheit zu investieren. „Für den Kaffee ist man schnell bereit, Geld auszugeben. Für medizinisch wichtige Probiotika zögern viele“, sagt Frauwallner. Sie plädiert dafür, dass die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) probiotische Produkte bei klaren Indikationen übernimmt.
Familienbetrieb mit internationaler Strahlkraft
Die Entwicklung des Instituts ist eng mit der Familie Frauwallner verbunden. 2012 trat Sohn Bernd Assinger in die Geschäftsführung ein und treibt die internationale Expansion mit voran.
Blick nach vorn: Medizin im Wandel
Für Frauwallner steht fest: Die Zukunft gehöre einer „biologischen, regenerativen Medizin“, die sich klar von der klassischen chemischen Industrie unterscheide. Das Portfolio von Omni-Biotic ist heute breit aufgestellt – von Tiermedizin über Fertilität, Sportmedizin, HNO-Kindermedizin bis hin zur Leber, Lunge, Haut, Geriatrie, etc. Die Forschung rund um das Mikrobiom explodiert: Besonders an der Schnittstelle zwischen Darm, Lunge, Haut und Gehirn – der sogenannten Darm-Hirn-Achse – wird intensiv gearbeitet, etwa an neuen Therapieansätzen bei Demenz und Alzheimer.
Das Institut AllergoSan hat sich innerhalb von 30 Jahren vom Grazer Nischenlabor zum weltweit anerkannten Innovationsführer entwickelt – nicht zuletzt, weil es nach Einschätzung von Frauwallner „Dinge wagt, die sich große Pharmaunternehmen nicht zutrauen“. Mit wissenschaftlichem Anspruch, internationaler Expansion und einem klaren Fokus auf das Mikrobiom bleibt Omni-Biotic einer der spannendsten Erfolgsfälle der österreichischen Gesundheitswirtschaft.
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