retail conversations: „Die ARA“, so Vorstand Harald Hauke in den retail conversations mit Herausgeber Chris Radda, „wurde in den letzten 30 Jahren zum Role-Model der Kreislaufwirtschaft in unserem Land und wirkt mittlerweile – über unsere Kernkompetenz eines Sammel-Systems hinaus – auch auf andere Bereiche des Themas Kreislaufwirtschaft. Die ARA – Altstoff Recycling Austria AG, gegründet im Jahr 1993, hat sich auf die Sammlung, den Transport und das Recycling von Altstoffen spezialisiert. Ihr Hauptziel ist es, die Recycling- und Wiederverwendungsquoten in Österreich zu erhöhen und gleichzeitig die Umweltauswirkungen zu minimieren. Dies wird durch eine breite Palette von Dienstleistungen und Aktivitäten erreicht, darunter:
- Sammeln und Sortieren: Die ARA betreibt ein umfassendes Sammelsystem für Altstoffe, das sowohl private Haushalte als auch Unternehmen abdeckt. Dies umfasst Verpackungsmaterialien, Glas, Papier, Altholz, Elektroaltgeräte und Batterien.
- Recycling und Wiederverwendung: Die gesammelten Altstoffe werden in den modernen Recyclinganlagen der ARA verarbeitet. Hier werden Materialien sorgfältig sortiert, gereinigt und aufbereitet, um sie für neue Produkte nutzbar zu machen.
- Umweltbildung und Sensibilisierung: Die ARA engagiert sich stark in der Umweltbildung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit für das Thema Recycling und Nachhaltigkeit. Dies geschieht unter anderem durch Schulungen, Informationsmaterialien und Kampagnen.
Die Altstoff Recycling Austria AG ist ein Zusammenschluss von insgesamt 149 österreichischen Unternehmen und Organisationen. Derzeitige Eigentümer und Partner der ARA – organisiert in einem Trägerverein – sind unter anderem große Namen wie Coca-Cola, Nestlé, P&G, sowie der österreichische Handel und die österreichische Industrie. Diese Partnerschaften – auch zu den rund 16.000 Kunden wie Kommunen, Abfallwirtschaftssystemen und Unternehmen ermöglichten es der ARA, breit angelegte Sammelsysteme und hochmoderne Recyclinginfrastruktur aufzubauen und zu betreiben. Harald Hauke: „Die Mülltrennung und -Sammlung hat eine 93-prozentige Akzeptanz in der Bevölkerung erreicht.“ Die Geschäftsleitung der ARA wird von den beiden Vorständen Martin Prieler und Harald Hauke geleitet, der als Vorstandsvorsitzender des Unternehmens fungiert. Er bringt umfangreiche Erfahrung im Bereich Umwelt- und Abfallwirtschaft mit (AGR – Austria Glas Recycling, Nestle, Lindt, etc) und hat dazu beigetragen, die ARA zu einem führenden Akteur in der Kreislaufwirtschaft in Österreich und darüber hinaus zu machen.
Hauke: „Die meisten unserer Sammel- und Recyclingziele wurden erreicht oder übertroffen – 80% Recyclingquote bei Glas, Papier, Metall sowie die EU-Ziele 2030 bereits heute erreicht und auch alle ARA-Prozesse weisen einen sehr hohen Digitalisierungsgrad auf.“ Darüber hinaus fordert die EU die Erhöhung der Wiederverwendungsquoten von Verpackungsmaterialien. Die ARA arbeitet eng mit Herstellern zusammen, um leicht recycelbare und wiederverwendbare Verpackungen zu fördern und so die Umweltauswirkungen zu minimieren. Obwohl die EU die Abfallwirtschaft vor zehn Jahren liberalisiert hat und freien Wettbewerb in allen Märkten – wie auch in Österreich – durchgesetzt hat, „sichert die hohe Servicequalität der ARA immer noch 75% Marktanteil. Was ist auf dem Marathon an Investitionen von Gesellschaft und Wirtschaft auf dem Weg zu einer nachhaltigen Keislaufwirtschaft noch zu tun? Hauke: „Beim Kunststoff Recycling nehmen wir – mit Partnern wie unter anderen, dem deutschen Sammelsystem „Der grüne Punkt“ – 2024 eine eigene neue Sortieranlage mit 80% Sortiertiefe in Betrieb, das nächste Thema wird das Sammeln und komplexe Recycling von Textilien sein. Obwohl Österreichs Wirtschaft bereits jeden fünften Euro in die Kreislaufwirtschaft investiert und alle Stake-Holder in die gemeinsame Anstrengung eingebunden sind, ist das Vorzeige-System nicht immun gegen Verwerfungen der Märkte und Rohstoffpreise. „In Krisenzeiten sehen wir einen – an sich positiven – 10-prozentigen Rückgang der Verpackungen, der Preis für Altpapier ist binnen 12 Monaten um 66% gefallen und der Anteil an virgin material, gegenüber recyclierter Verpackung ist – durch den Kostendruck der Betriebe – wieder gestiegen. Dies alles hat auch uns wirtschaftlich unter Druck gebracht“, so Harald Hauke.
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