Macro – Der Blick aufs Ganze: Wandel vom Ich zum Wir – Wirtschaft im Dienst des Gemeinwohls

Im medianet-TV-Studiogespräch „macro – Der Blick aufs Ganze“ moderiert von medianet Verlagsleiter Bernhard Gily, betonen Hans Harrer (Vorstandsvorsitzender des Senats der Wirtschaft Österreich) und Mahdi Allagha (Mitglied der Geschäftsleitung) die Notwendigkeit eines grundlegenden Bewusstseinswandels in Wirtschaft und Politik. Leitmotiv ihres Dialogs ist die Vision eines „Wandel vom Ich zum Wir“ – weg vom Ego-Denken, hin zu Gemeinsinn und Verantwortung. Der Senat der Wirtschaft eV, ein 2006 gegründeter, parteiunabhängiger, gemeinwohlorientierter Wirtschaftsverband mit rund 900 Mitgliedsunternehmen, versteht sich als Plattform für eine solche Neuausrichtung. Allagha erklärt: „Wir legen den Fokus auf Macher mit Mut und Vision, die den Wandel in Wirtschaft und Gesellschaft aktiv gestalten.“ Damit unterstreicht er den Anspruch des Senats, konstruktive Kräfte zu vernetzen und positive Veränderungen anzustoßen.

Wirtschaft und Politik in der Verantwortung
Im Gespräch übt Harrer deutliche Kritik am politischen Stillstand und fordert ein entschlosseneres Handeln aller Akteure. „Österreich steckt fest – weil Politik nur den Status quo verwaltet. Jetzt ist die Zeit, Verantwortung zu übernehmen, hinzusehen und anzupacken“, so Harrer. Politik müsse endlich zukunftsorientierte, „lebensfreundliche“ Rahmenbedingungen schaffen, anstatt Probleme nur zu verwalten. Gleichzeitig dürfe die Wirtschaft nicht abwarten, sondern müsse proaktiv ihren Beitrag leisten: „Die Wirtschaft muss den gesellschaftlichen Wandel aktiv mitgestalten“, betont Harrer. Leistung und unternehmerischer Einsatz seien dabei positiv zu bewerten – Unternehmer sollten stolz auf ihren Beitrag zur Gesellschaft sein und nicht durch Angstparolen entmutigt werden. Harrer warnt vor einer „schweigenden Mehrheit“ und appelliert an Wirtschaftstreibende, sich einzumischen statt tatenlos zuzusehen. Mittelständische Unternehmen sieht er als Rückgrat der Wirtschaft, die besonderer Unterstützung bedürfen: Viele von ihnen hätten „die wenigsten Lobbys in der Gesellschaft“, erklärt Harrer, weshalb der Senat der Wirtschaft ihnen als Partner und Stimme dienen wolle. Insgesamt zeichnen Harrer und Allagha das Bild eines verantwortungsbewussten Unternehmertums, das gemeinsam mit einer mutigen Politik für Aufbruchsstimmung sorgen soll – ganz im Sinne des Wandels vom Ich zum Wir.

Vom “Think Tank” zum “Do Tank”:: FlexCo, Klima-Allianz und Boom
Anstatt bloßer Appelle untermauern Harrer und Allagha ihre Aussagen mit konkreten Initiativen des Senats der Wirtschaft. So hat der Senat maßgeblich die Einführung der neuen Rechtsform der Flexiblen Kapitalgesellschaft (FlexCo) vorangetrieben, um Gründern und KMU flexiblere Finanzierung und Beteiligungsmodelle zu ermöglichen. Im Bereich Nachhaltigkeit wurde bereits 2013 die Klima-Allianz ins Leben gerufen – ein Netzwerk, das Unternehmen unkompliziert auf dem Weg zur Klimaneutralität unterstützt und so ökologische Verantwortung fördert. Als jüngstes Projekt präsentierte der Senat kürzlich das Wirtschaftsmagazin „BOOM – Wirtschaft für Menschen“, das bewusst ideologiefreie Debatten und praxisnahe Lösungen in den Vordergrund stellt. Allagha beschreibt Boom als Antwort auf festgefahrene Strukturen: „Genau dafür haben wir ‘Boom’ geschaffen – als Stimme für all jene, die gestalten wollen.“ Dieses neue Leitmedium soll als Plattform dienen, um frische wirtschaftspolitische Ideen und mutige „Rulebreaker“ vor den Vorhang zu holen. All diese Initiativen folgen dem überparteilichen Grundsatz des Vereins, Wirtschaft stets im Dienste des Gemeinwohls zu denken und aktiv zu gestalten.

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