mediadome pressclub: Die Wimmer Medien GmbH & Co KG mit Sitz in Linz ist seit 69 Jahren ein tragender Bestandteil der oberösterreichischen Medienlandschaft. Mit rund 600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern hat sich das Familienunternehmen zum größten Medienhaus in Oberösterreich entwickelt. Unter der Führung von Gino Cuturi, dem Sprecher der Geschäftsleitung und Vertreter der Gründerfamilie, navigiert das Unternehmen geschickt durch die Herausforderungen eines sich rasant wandelnden Medienmarkts.

Ein vielfältiges Medienportfolio
Wimmer Medien verfügt über ein breites Portfolio an Medien, das über die traditionelle Tageszeitung hinausgeht. Neben den Oberösterreichischen Nachrichten (OÖN) zählen dazu der regionale Fernsehsender TV1, eine Beteiligung am Radiosender Life Radio, das Karriereportal, das gerade gegründete DAB+ Radio OÖNow, die Gratiswochenzeitung Tips und verschiedene Portale (Jobs, Events, etc). Dieses vielfältige Angebot ermöglicht es dem Medienhaus, unterschiedliche Zielgruppen zu erreichen und Synergien zwischen den einzelnen Medien und deren Werbekunden zu nutzen.

Herausforderungen im modernen Medienmarkt
Seit 2019 sieht sich die Branche jährlich neuen Krisen gegenüber: von der COVID-19-Pandemie über den Ukraine-Konflikt bis hin zu stark steigenden Energie- und Papierkosten und Herausforderungen im Immobiliensektor einem wichtigen Werbekunden. „Zudem fließen mittlerweile mehr als 50 Prozent der Werbeausgaben nicht mehr in klassische Medien. Diese Entwicklungen zwingen Medienunternehmen dazu, ihre Geschäftsmodelle zu überdenken und sich zu diversifizieren“, so Gino Cuturi in diesem mediadome pressclub mit Herausgeber Chris Radda.

Cuturi betont die Notwendigkeit, vom traditionellen Full-Service-Flaggschiff der Oberösterreichischen Nachrichten auch zu kleineren, spezialisierten Medienangeboten überzugehen. Dabei steht die Kundenorientierung im Mittelpunkt: “Die Kundenorientiertheit der Verlage hat sich seit 20 Jahren stark verbessert”, so Cuturi.

Digitalisierung und Innovation
Die Digitalisierung bietet sowohl Herausforderungen als auch Chancen. „Während die Finanzierung digitaler Angebote komplex ist, eröffnen sich Möglichkeiten in der Produktgenerierung“, so Gino Cuturi. Wimmer Medien setzt verstärkt auf digitale Inhalte und Mehrfachnutzung von Content. Printinhalte werden zu Podcasts und Radiosendungen erweitert, um den Medienkonsum auf Smartphones abzudecken—sei es Text, Bild, Audio oder Video.
Ein zentrales Anliegen ist es, „jüngere Zielgruppen vom Wert fundierter Recherche zu überzeugen“, so Cuturi. Unterhaltung soll neben Information einen wichtigen Platz einnehmen, um Medienkonsumenten nachhaltig zu binden.

Die Rolle unabhängiger Medien in der Demokratie
Cuturi unterstreicht die Bedeutung unabhängiger Medien für die Demokratie. „Eine Abhängigkeit von Förderungen könne aber auch bedeuten, vom “politischen Goodwill” abhängig zu sein“, so Cuturi. Daher plädiert er eher für Unterstützung bei der Zeitungszustellung ähnlich wie beim Ausbau des digitalen Breitband-Netzes. Es sei gesellschaftlich bedenklich, wenn die Abo-Zustellung nicht mehr flächendeckend gewährleistet sei.

Zukunftsaussichten und strategische Entscheidungen
Der Medienmarkt steht vor weiteren Konsolidierungen. “Wie bei Dienstleistungen wird es im Medienmarkt mehr Zusammenschlüsse geben”, prognostiziert Cuturi. Weniger Akteure werden den Markt unter sich aufteilen, was neue Dynamiken mit sich bringen wird.
Trotz der Herausforderungen zeigt sich Gino Cuturi verhalten optimistisch für 2024 und 2025. Positive Signalwirkungen im Herbst könnten die Stimmung heben. Für 2025 ist er vorsichtig optimistisch und setzt auf strategische Investitionen und Kooperationen.
Ein Beispiel für erfolgreiche strategische Entscheidungen ist die Absiedelung der Druckerei. Das dadurch freigewordene Innenstadtareal wurde effektiv mit einer gelungenen Immo-Entwicklung neu genutzt. Vor 20 Jahren wurden in Bezirkshauptstädten Top-Objekte für Redaktionen erworben, was heute als weitsichtige Investition gesehen wird.

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