Tesla bleibt unter den Erwartungen
© APA AFP Frederic J. Brown
97.000 verkaufte Teslas im dritten Quartal – Tesla-Chef Elon Musk hatte ursprünglich mit mehr als 100.000 Auslieferungen spekuliert.
MOBILITY BUSINESS Redaktion 10.10.2019

Tesla bleibt unter den Erwartungen

Trotz Auslieferungsrekord im dritten Quartal geben sich Analysten enttäuscht – sie hatten noch höhere Verkaufszahlen erwartet und sehen nun das Jahresziel in Gefahr.

PALO ALTO. Der US-Elektroautobauer Tesla hat einen neuen Auslieferungsrekord erreicht, die Markterwartungen aber dennoch enttäuscht. Im dritten Quartal wurden insgesamt 97.000 Autos an die Kundschaft gebracht, wie Tesla mitteilte. Analysten hatten allerdings mit einem besseren Ergebnis gerechnet, zumal Teslas ehrgeiziger Firmenchef Elon Musk kurz zuvor noch Zuversicht geschürt hatte. „Wir haben die Chance, unser erstes Quartal mit 100.000 Auslieferungen zu erreichen“, schrieb der 48-jährige Tech-Milliardär in einer in US-Medien veröffentlichten E-Mail an die Tesla-Mitarbeiter.

Letztlich schaffte Tesla zwar einen neuen Rekord, verfehlte aber Musks sechsstelliges Auslieferungsziel und erreichte lediglich einen Anstieg von knapp zwei Prozent im Vergleich zum Vorquartal. Analysten äußerten sich kritisch. „Wir fragen uns, ob die Nachfrage nach Teslas Autos abflacht“, schrieb Experte Joe Osha vom Investmentmanager JMP Securities und stufte das Kursziel für Teslas Aktien herab.

Der Großteil der ausgelieferten Autos entfiel mit 79.600 Stück auf den Hoffnungsträger Model 3. Während die Nachfrage nach Teslas günstigstem Fahrzeug hoch bleibt, gerät der Absatz der älteren Luxuswagen Model S und X ins Stocken. Diese Abschwächung und den Einfluss, den sie auf die Profitabilität habe, dürfte Investoren weiter umtreiben, meint Nomura-Experte Christopher Eberle.

Fest steht: Für Tesla-Chef Musk wird es nun sehr schwierig, seine ambitionierten Jahresziele zu erreichen. 2019 will er insgesamt 360.000 bis 400.000 Wagen ausliefern; dafür müsste Tesla sich im Schlussquartal deutlich steigern. Außerdem fürchten Anleger, dass die von Musk versprochenen schwarzen Zahlen nicht erreicht werden, da die Gewinnspannen beim boomenden Model 3 gering sind. (jz)

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