••• Von Alexander Haide
Tief verschneite Berge im Sonnenschein, ideal für alle Wintersportarten – so präsentierte sich die Wildkogel-Arena mit den Gemeinden Neukirchen und Bramberg noch vor einigen Jahrzehnten. Die Sommersaison spielte damals eine untergeordnete Rolle, Wandern in den Alpen galt nicht als Sommerurlaub mit Renommee. Das hat sich zwischenzeitlich geändert.
Den Wandel zur Ganzjahresdestination in den vergangenen vier Jahrzehnten hat Ingrid Maier-Schöppl, Geschäftsführerin der Wildkogel-Arena, mitgeprägt. „Der Sommer ist gut gelaufen, der Winter war immer besser”, erinnert sie sich. „Wir waren aber überzeugt, dass sich der Sommer besser entwickeln könnte und Gäste nicht bloß wenige Tage bei uns verbringen.”
Wandern als Trendsport
Eingeleitet durch Trendsportarten wie Mountainbiken und Walken wurde der Sommerurlaub in den Bergen „cool”. Dabei stehen die Natur, Bewegung und Körperbewusstsein im Vordergrund. „Sukzessive haben wir vor rund 15 Jahren begonnen, Wanderangebote zu schaffen, die Spaß machen”, erklärt Maier-Schöppl. „Das passierte auch aus wirtschaftlichen Interessen, denn die Betriebe sind das ganze Jahr über da.” Die Wintersaison spielt mit gut 60% des Gästeaufkommens und einem Großteil des Umsatzes eine essentielle Rolle, mittelfristig soll der Sommer aber eine gleich große Bedeutung einnehmen.
„Die Herausforderung ist es, das ganze Jahr zu bespielen”, erklärt Maier-Schöppl. „Das sorgt für bessere Betriebsergebnisse und wir können Mitarbeiter besser halten. Es kann zudem mehr investiert werden.” Die Sommersaison mit Beginn im Mai und ihrem Ende im Oktober, biete enorme Möglichkeiten bei der Steigerung der Wertschöpfung.
Motorräder & Sommerrutsche
„In Sachen Wanderwege, Hütten und Kulinarik müssen wir uns nicht verstecken, wir müssen nur selbstbewusster werden”, ist Maier-Schöppl überzeugt. Zu den Highlights im Sommer zählt der Rutschenwanderweg mit zehn Rutschbahnen, die gemeinsam mit den regionalen Bergbahnen realisiert wurden. Der enorme Erfolg überzeugte auch anfängliche Skeptiker im Ort. „Wenn man von einer Idee überzeugt ist, muss man losrennen, dafür brennen und sich nicht davon abbringen lassen.” Eine ähnliche Entwicklung hat das heute etablierte Motorcycle-Motorradtreffen hinter sich, das heuer zum 20. Mal stattfand.
Im Herbst findet zum ersten Mal eine „Bewegungswoche” statt, deren Titel noch nicht feststeht. „Wir haben Yoga- und Tanz- und Bewegungstechnikexperten in den Gemeinden, die überall herumreisen und ihre Seminare abhalten. Weshalb sollten sie nicht einmal ihr Können daheim, in unserer Region zeigen?”, skizziert Maier-Schöppl die Idee hinter der neuen Attraktion im September.
Bereits zum fünften Mal findet – am 20. und 21. September – das „Predator Race Alpine Master Weekend” statt, ein extremer Hindernislauf hinter dem Panorama der umliegenden Dreitausender. Dabei liegen Start und Ziel der insgesamt drei Bewerbe jeweils in mehr als 2.000 Metern Seehöhe.
