„Wir möchten Menschen das Leben leichter machen”
DOSSIERS Redaktion 27.10.2023

„Wir möchten Menschen das Leben leichter machen”

Aus infoscore wird Riverty – den technologischen und gesellschaftlichen Wandel in Österreich begleitet Thomas Augustin seit mehr als 20 Jahren.

Thomas Augustin ist seit 13 Jahren Geschäftsführer von infoscore austria gmbh und seit insgesamt 23 Jahren im Unternehmen. Er begleitete den Wandel des Unternehmens: von den Anfängen des Online-Shoppings bis hin zur heutigen Allgegenwart des Smartphones. Die Transformation zu Riverty folgt dabei Mustern und Grundsätzen. Im Interview schildert Augustin seine Sicht auf das Unternehmen und die Ideen hinter der neuen Marke Riverty.


medianet:
Herr Augustin, Sie sind seit 23 Jahren im Unternehmen, leiten es seit 13 Jahren. Das ist eine Zeit voller Innovationen, angefangen vom Breitbandinternet, über das Smartphone, den Aufstieg der Tech-Riesen. Inwiefern hat sich das Forderungsmanagement und auch die Zahlungsmethoden gerade in den letzten Jahren verändert?
Thomas Augustin: Durch die digitale Revolution, die Allgegenwärtigkeit mobiler Schnittstellen und die zunehmende Bedeutung von künstlicher Intelligenz haben das Forderungsmanagement und die Auswahl an Zahlungslösungen in den letzten Jahren einen bemerkenswerten Wandel erlebt. Die Entwicklung neuer Technologien und die Einführung innovativer Zahlungsmethoden führen dazu, dass Konsumenten einfach, bequem und sicher zahlen können. Die Fragen sind: Wie kann ich das in meinen Prozessen implementieren und wie kann ich auch so neue Technologien und Tools ein­setzen?

medianet:
Die Wurzeln des Unternehmens Riverty reichen bis in die 1950er-Jahre zurück. Welche Vorteile hat man als richtungsweisendes Unternehmen der Branche, um in herausfordernden Zeiten die richtigen Lösungen anzubieten?
Augustin: Wir entstammen einem globalen Digital- und Medienkonzern, der es uns ermöglicht, schnell und dynamisch zu wachsen sowie Wissen anzusammeln und Prozesse weiterzuentwickeln. So ist es selbstverständlich, dass wir unsere Produkte Omni-Channel anbieten, beispielsweise über konsumentenfreundliche Apps. Dass wir seit Jahren mit den Global Playern dieser Welt zusammenarbeiten und mit ihnen lernen können, liegt an unserem Know-how, unserer Größe und internationalen Präsenz.

Wenn wir diese Größe nicht erreicht hätten, hätten wir auch keine Chance, mit den großen Playern zusammenzuarbeiten – die Ansprüche an uns sind enorm. Um nur ein Beispiel zu nennen: Wir werden jedes Jahr von einem unserer Partner durch einen Wirtschaftsprüfer auditiert. Exzellentes Prozesswesen, kompetente und persönliche Betreuung der Mandanten sowie langjährige Erfahrung im Markt zeichnen uns dabei aus.


medianet:
Der Bereich B2B wird sich kaum verändert haben, anders das Forderungsmanagement gegenüber den Verbrauchern. Wie wirkt sich das aus?
Augustin: Speziell bei uns hat es früher begonnen, weil viele unserer Auftraggeber früh auf Online-Shops gesetzt haben. Deshalb haben wir eine große IT-Abteilung, mit der wir viel Kompetenz in den Bereichen Softwareentwicklung, Systemadministration, Datenanalyse oder beim heutzutage enorm wichtigen Thema Security haben. Gerade für ein Unternehmen im Forderungs­management braucht es dieses Know-how. Denn im digitalen Zeitalter bekommen Datenschutz und Datenanalyse eine neue Dimension, da Verbraucher an unterschiedlichen Touchpoints sensitive Daten hinterlassen, aber auch individuelle Kommunikation erwarten.

medianet:
Jetzt wird aus infoscore austria gmbh die Riverty Services Austria GmbH. Was macht Riverty anders? Warum diese Transformation?
Augustin: Als Riverty betrachten wir Finanzdienstleistungen neu. Wir wollen zu einer Gesellschaft beitragen, in der Finanztransaktionen ein faires, integratives und nachhaltiges Wachstum fördern. Moderne und nutzerzentrierte Zahlungslösungen sind das Kernstück unserer Transformation. Unser Versprechen ist es, für Konsumenten Payments einfach und flexibel zu gestalten und mit Finanzbildung zu helfen, zukünftig smarte Kaufentscheidungen zu treffen. Dies führt zu erhöhter Kundenloyalität und damit zu geschäftlichem Wachstum.

medianet:
‚Wir betrachten Finanzdienstleistungen neu'. Wie meinen Sie das und wie unterscheidet sich Riverty in dieser Hinsicht von anderen FinTechs?
Augustin: Wir übernehmen mit unserem Angebot an Payment-, Accounting- und Forderungsmanagement-Lösungen Verantwortung für den gesamten Transaktionszyklus. Wir ermöglichen nachhaltige Geschäftsmodelle mit einfachen und leicht zugänglichen Produkten. Riverty hat dabei eine übergreifende Mission: Wir möchten mit unseren Produkten Menschen das Leben leichter machen. Deshalb stellen wir den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt unseres Denkens und Handelns. Unsere Tools und Services verschaffen die nötige Transparenz und geben individuelle Unterstützung für all jene, die ihren finanziellen Überblick verloren haben – unsere Angebote stellen das finanzielle Gleichgewicht wieder her.

medianet:
Unternehmen aller Branchen haben jährlich hohe wirtschaftliche Verluste durch Zahlungsausfälle zu beklagen. Ein nachhaltiger Forderungsmanagement-Prozess ist der Garant für Unternehmen, Zahlungsziele zu erreichen und langfristige Kundenbeziehungen aufzubauen. Welchen entscheidenden Impact haben Dienstleister wie Riverty auf die heimische Wirtschaft?
Augustin: Wir haben uns darauf spezialisiert, offene Forderungen unserer Mandanten schnell und effektiv zu bearbeiten, um dadurch eine positive Auswirkung auf deren Liquidität zu erzielen. Im Forderungsmanagement verfolgen wir einen datengetriebenen Ansatz und bieten skalierbare Produkte. Die gesamte Forderungsmanagementbranche in Österreich bringt mehr als 500 Millionen Euro im Jahr an die Unternehmen zurück. Wir als Marktführer bearbeiten jährlich rund 400.000 neue Fälle.

medianet:
Im Zentrum stehen die Menschen. Was bedeutet aus Ihrer Sicht, ‚den Menschen und seine Bedürfnisse in den Mittelpunkt des Denkens und Handelns' zu stellen?
Augustin: Vor 35 Jahren hat man nach diversen Briefen einmal angerufen oder den Konsumenten besucht. Da gab es überhaupt keine Möglichkeit, überfällige Forderungen zu ordnen und Liquidität wieder herzustellen. Als Riverty begleiten wir Menschen und ihre Finanztransaktionen. Hierbei schaffen wir nicht nur die beste Payment Experience, sondern bringen Verbraucher eben auch bei Engpässen wieder ins finanzielle Gleichgewicht, mit fairen und individuellen Zahlungslösungen. Mit unseren digitalen Tools kann man beispielsweise die Rate reduzieren oder auch einmal aussetzen. So halten wir Konsumenten im Customer Lifecycle der Unternehmen. Loyale Kunden bedeuten für unsere Mandanten Wachstum. Dadurch ermöglichen wir ein faires, integratives und nachhaltiges Wirtschaftswachstum.

medianet:
Die aktuellen Zeiten sind für Ihre Auftraggeber und die Kunden wirtschaftlich herausfordernd. Inwieweit können Sie dem durch diese neue Betrachtung der Finanzlösungen Rechnung tragen? Immerhin sollen Kunden ja Kunden bleiben …
Augustin: Wir wollen unseren Beitrag zur Gesellschaft leisten. Einerseits eben den Verbrauchern, andererseits auch den Unternehmen gegenüber, damit sie ihre Kunden nicht verlieren. Denn: Es ist immer teurer, einen Neukunden zu gewinnen als einen Bestandskunden zu behalten. In Österreich bleiben wir der zuverlässige Inkasso-partner und übernehmen soziale Verantwortung durch verbraucherfreundliche Produkte. Riverty wird der digitale Kompass für Menschen sein, die keinen Überblick mehr über ihre Finanzen haben. Wir helfen ihnen, ihre finanzielle Selbstbestimmung wiederzuerlangen. Riverty unterstützt Verbraucher mit einem fairen Inkassoprozess durch respektvolle, aktivierende Kommunikation und einfache, digitale Zahlungstools und führt sie wieder an den Beginn des Kundenlebenszyklus. Darüber hinaus vermitteln wir mit der ‚Financial Academy' Finanzbildung. In der dazu­gehörigen App und einem Blog erhält man dazu eine Reihe von Tipps – etwa, an welche Stellen man sich wenden kann oder wie man wieder Liquidität zurückerlangt.

medianet:
Online-Shopping ist natürlich nicht neu, aber in der Pandemie schnell weit in älteren demografischen Gruppen angekommen. Inwiefern beschleunigt das einige Entwicklungen, die so quasi über Nacht gekommen sind, und wie unterstützt man Unter­nehmen dabei, die Menschen im Kundenlebenszyklus zu halten?
Augustin: Keine Frage, die Pandemie war ein Boost für den Online-Handel, die anhaltende Inflation macht es für die Menschen schwieriger, offene Forderungen zu bedienen. Ein gewisser Prozentsatz tut sich immer schwer mit seinen Finanzen, aber wir sehen schon, dass manche statt 100 Euro nur noch 50 Euro pro Monat zahlen. Die Anzahl derer, die offene Forderungen gleich voll bezahlt, nimmt ab, die Anzahl der Ratenzahler nimmt zu.

medianet:
Die österreichische Mentalität unterscheidet sich von anderen Märkten. Wie kann man auf die Besonderheiten eingehen, wie schafft man es, eingebettet in einem internationalen Unternehmen lokale Besonderheiten im Fokus zu behalten?
Augustin: Wir agieren für unsere Mandanten als strategischer Partner mit persönlicher Betreuung auf Augenhöhe, professionellem Auftritt und lokaler Authentizität in Österreich. Daher vertrauen uns große Unternehmen aus den verschiedensten Branchen. Es gibt regionale Unterschiede, aber Deutschland und die Schweiz ticken doch recht ähnlich.

medianet:
Ganz entscheidend ist es, die richtigen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, auf allen Ebenen. ­Welche Grundsätze verfolgen Sie hierbei?
Augustin: ‚Everything we do, starts with you' – wir schätzen das Engagement und die Leidenschaft unserer Mitarbeitenden und sind fest davon überzeugt, dass sie der Schlüssel zu unserem Erfolg sind. Gemeinsam streben wir danach, die Finanzwelt zu revolutionieren und Menschen dabei zu helfen, ihre finanziellen Ziele zu erreichen. Um diesen Anspruch gerecht zu werden, setzen wir auch auf das Engagement von über 5.000 Experten. Wir sind stolz auf unsere vielfältige Community, die aus kreativen Köpfen, Entdeckern und Innovatoren besteht.

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