BMW will mit Brennstoffzellen durchstarten
© Tom Kirkpatrick/BMW
BMW-Vorstandschef Oliver Zipse: „Ein richtiges Serienangebot an Brennstoffzellen-Fahrzeugen wird bereits geprüft.“
MOBILITY BUSINESS Redaktion 09.09.2022

BMW will mit Brennstoffzellen durchstarten

Vorstandschef Oliver Zipse will parallel zur Umstellung des BMW-Angebots auf E-Autos mit Batterie auch auf Brennstoffzellen-Fahrzeuge setzen.

MÜNCHEN/GARCHING. Mercedes-Benz und Audi setzen für die Zukunft ganz auf das Batterieauto –BMW aber investiert daneben auch in das Wasserstoffauto. Mit Brennstoffzellen von Toyota will BMW ab November den BMW iX5 Hydrogen in einer Kleinserie auf die Straße bringen. Für Vorstandschef Oliver Zipse ist das erst der Anfang: Ein „richtiges Serienangebot“ werde bereits geprüft. „Es wird definitiv noch in diesem Jahrzehnt sein. Je früher, desto besser“, so der Automobilmanager vor wenigen Tagen in Garching. Dort gab er den Startschuss für die Produktion des Brennstoffzellen-Systems für den Wasserstoff-BMW.

Trotzdem ist auch für BMW das E-Auto mit Batterie künftig das Maß der Dinge, spätestens 2030 soll jeder zweite BMW damit fahren. Angesichts zunehmend knapper Rohstoffe für die Akkus einerseits und unzureichender Ladenetze andererseits will Zipse allerdings nicht alles auf eine Karte setzen. Wasserstoff sei „das fehlende Puzzle-Teil, das E-Mobilität dort vervollständigen kann, wo sich batterie-elektrische Antriebe nicht durchsetzen werden“, sagte er.

Toyota und der koreanische Autobauer Hyundai verkaufen solche Autos schon, in überschaubarer Stückzahl. Der chinesische Autohersteller Changan hat gerade mit einer Serienproduktion begonnen, Opel hat einen Brennstoffzellen-Transporter im Angebot. Mercedes-Benz hat seinen Brennstoffzellen-SUV vor zwei Jahren eingestellt – aber Daimler entwickelt und baut zusammen mit Volvo Brennstoffzellen und will einen Lkw damit 2025 auf den Markt bringen. Porsche, Toyota, Mazda, Subaru, Kawasaki und Yamaha arbeiten daran, Wasserstoff in Benzinmotoren zu verbrennen.

BMW ist also nicht einsam auf weiter Strecke. Von Toyota lassen sich die Münchner die Brennstoffzellen für ihren iX5-Hydrogen liefern. In Garching werden sie zusammengebaut und in München mit den Wasserstofftanks und den hauseigenen E-Motoren in die Karosserien montiert, die aus dem US-Werk Spartanburg kommen. Die 100 Fahrzeuge kleine Pilotserie soll nicht verkauft, sondern in Europa, den USA, Japan, Korea und China von Autofahrern im Alltag erprobt werden. In fünf Jahren könnte BMW dann für die Großserie bereit sein – sofern der Markt mitspielt. (jz)

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