Der Nebenbuhler heißt Skoda Enyaq
© Škoda Auto/Porsche Holding
MOBILITY BUSINESS Redaktion 05.12.2025

Der Nebenbuhler heißt Skoda Enyaq

Die tschechische Autoschmiede hat eine E-Limousine auf den Markt gebracht, die keine Wünsche offen lässt.

••• Von Reinhard Krémer

WIEN. „I’m in love“, hauchte meine bezaubernde Begleiterin und strich fast schon zärtlich über das Armaturenbrett. Den Anflug von Eifersucht bekam ich rasch unter Kontrolle, denn ihr Objekt der Begierde war eine Maschine – zugegebenermaßen eine begehrenswerte, und dies nicht nur für Ladys. Denn bei 340 PS, die das Skoda Enyaq Coupé iV RS auf die Straße bringt – rein elektrisch, versteht sich –, wird bestimmt auch ein an sich recht standfestes Männerherz schwach. Und bei einer Beschleunigung von 0 auf 100 km/h von 5,2 Sekunden sowieso.

Bei den offiziellen Werten untertreibt Skoda übrigens, denn hier werden 5,5 Sekunden angegeben; in der Praxis ist das aber völlig Powidl – das Ding geht ab wie die Feuerwehr. Der Verbrauch liegt nach Werksangaben bei 16,11 kWh/100km und die Reichweite bei 553 km, was sich auch mit unseren Erfahrungswerten aus einem ausgiebigen Test quer durch Österreich und dies vornehmlich auf Autobahnen deckt. Die Höchstgeschwindigkeit von 180 km/h ist wohl ein bloßer Rechenwert, das Skoda Enyaq Coupé iV RS hat garantiert noch Luft nach oben, wie wir auf einem kurzen Ausflug zum germanischen Nachbarn feststellen konnten.

Keine Reichweitenprobleme
Eine der Gründe, die noch immer viele potenzielle Käufer von einem Elektroauto abhalten, ist die Urangst vorm Liegenbleiben, wenn der Saft zur Neige geht. Dies ist beim Skoda Enyaq wie bei allen E-Mobilen neueren Datums völlig unbegründet. Schnelllader gibt es auch im heimischen Gebirge an fast jeder Ecke, sogar auf der Großglocknerstraße finden sich welche. Und so wurde die Tour mit dem Skoda Enyaq Coupé iV RS zu einem entspannten Cruisen mit gelegentlichen Kraftanfällen, wo auch bei Allradantrieb und Autobahngeschwindigkeit die Reifen beim Überholen noch für eine Nanosekunde slippen können, bevor die Elektronik den Spaß abdreht.

Komfort der Oberklasse
Der Wagen bietet alles, was eine Reise angenehm macht: Platz ohne Ende auch in der zweiten Reihe; ein Radstand von 2.772 mm bei einer Länge von 4.660 mm erhöht den Komfort. Ebenso wie eine Unzahl von Helferleins wie Abbiege-Assistent (beim Linksabbiegen), automatische Distanzregelung, Frontradar-Assistent, vorausschauender Speedlimiter, ein Sportfahrwerk vom Feinsten, Spurwechsel-Assistent, Heckklappe mit elektrischer Komfortöffnung (der Kofferraum ist riesig und hat Platz für eine Reise mit Kind, Kegel und falls nötig auch mit Schwiegermutter), Massagefunktion beim Fahrersitz und eine Mittelarmlehne vorne mit Jumbo-Box (und ja, die ist tatsächlich Jumbo – und mit Geheimfach). Ein Panorama-Glasdach mit elektrisch verstellbarer Innenblende sorgt für ein unglaubliches Raumgefühl.

Rollender Konzertsaal
Geräuschdämmende Scheiben vorne machen den Wagen dank des überragenden Soundsystems von Canton zum Konzertsaal. Erwähnenswert die einwandfrei funktionierende Verkehrszeichen-Erkennung (das ist nicht immer selbstverständlich), das Virtual Cockpit mit Head-up-Display und die Wärmepumpe, die sich bei der Reichweite im Winter angenehm bemerkbar macht.

Die Alarmanlage mit Innenraumüberwachung sorgte übrigens bei der Copilotin für einen Schockmoment, als sie bei einer Ladepause ein Nickerchen auf dem bequemen Gestühl machte, ihr Gespons aber einen Kaffee holte und die Tür abschloss: Die Alarmanlage ging bei der kleinsten Bewegung sofort los.  Fazit: Das Skoda Enyaq Coupé iV RS ist ein rundherum gelungenes Fahrzeug, das viel Freude beim Fahren und Beifahren macht – und noch dazu eine echte Augenweide ist.

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