mediadome pressclub: Kann man Qualitätsjournalismus auch in Zeiten von Corona-Werbeschwund, Fake-News und totaler Digitalisierung nachhaltig gewinnbringend anbieten? Rainer Nowak, Herausgeber, Chefredakteur und Geschäftsführer Die Presse Verlags GmbH & Co KG, meint, er kann es. „Wir haben unser Kerngeschäft neu aufgestellt und auch im Corona-Jahr 2020 mit Gewinn bilanziert“, so Nowak, „Der Werberückgang war dann doch nicht so schlimm wie zu Beginn befürchtet.“ Der klare Wille des Unternehmens seine „Ware Qualitätsjournalismus“ nicht mehr gratis herschenken zu wollen“ führte zu Content-Pay-Walls, 30.000 Digitalabos, dem Rückzug aus den „Klaubeutel“ am Sonntag und eben auch zu einer wirtschaftlichen Gesundung des Verlagshauses. Mit recht stabilen Umsätzen rund um 50 Mio. Euro, 200 Mitarbeitern und zumindest mehreren EBITDA-positiven-Jahren, will sich Rainer Nowak auf die Reparatur der Zukunft des Qualitätsjournalismus’ der Marke Die Presse konzentrieren: Digitalisierung, Substitution der fallenden Einnahmen aus klassischer Imagewerbung durch neuartige B2B-Medienkooperationen mit der heimischen Wirtschaft und, ja auch am Thema Bewegtbild, “werde man wohl nicht herum kommen.“ Wichtig dabei: „Etwas anderes zu machen, als derzeit am Markt angeboten werde.“
Weitere Themen dieses Medien-Fach-Talks mit Chris Radda: Warum das Medienbusiness noch härter und das Klima in den heimischen Redaktionen rauher und fordernder geworden ist und warum er, Rainer Nowak, dennoch seinen Lebensjob gefunden hat: „In welchem anderem Beruf kann man sich ein Leben lang ständig neue Dinge aneignen?“
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